Samstag, 14. Oktober, Landungsplatz: Immigranten und Deutsche sollen sich geprügelt haben. Angeblich kam es zu einer tödlichen Verletzung. Eine Leserin schreibt dem SÜDKURIER sieben Tage später: „Ich wundere mich, dass solche Informationen nicht in die Öffentlichkeit kommen.“ Polizei und Einsatzkräfte sollen dem Gerücht zufolge schweigen. Prügeleien, Brände und Ähnliches finden über die sozialen Medien in der Regel schnell Verbreitung. Samstags ist die Innenstadt zudem gut besucht durch den Bauernmarkt beim Münster.

Gerücht macht nur mündlich die Runde

Doch auf Facebook findet sich nichts. Dies bestätigt auch die Leserin, der das Gerücht nach eigenen Angaben mündlich zugetragen wurde. Eine Nachfrage beim Polizeipräsidium in Ravensburg ergibt, dass es den geschilderten Vorfall nicht gab. Polizeipressesprecher Simon Göppert schreibt: „Bei uns liegen keine Hinweise zu einer ‚Massenschlägerei mit Immigranten und Deutschen‘ vor, bei der am 14. Oktober eine Person ‚eine tödliche Verletzung‘ davongetragen haben soll.“

Simon Göppert vom Polizeipräsidium Ravensburg
Simon Göppert vom Polizeipräsidium Ravensburg | Bild: Polizeipräsidium Ravensburg

Notarzt kann nur noch den Tod feststellen

Ein Polizeieinsatz ist aber tatsächlich verzeichnet – gegen 13 Uhr im Bereich des Mantelhafens. „Zeugen hatten eine augenscheinlich leblose Person im Wasser gesichtet. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte konnte durch ein Notarzt nur noch der Tod des Mannes festgestellt werden“, teilt der Polizeipressesprecher mit. „Hinweise auf eine Fremdeinwirkung ergaben sich jedoch nicht, weshalb seitens Polizei nicht aktiv darüber berichtet wurde.“ Die Identität des Mannes ist der Polizei bekannt. Er war als vermisst gemeldet worden, wie Simon Göppert erklärt. Dem Todesfall liegt dem Polizeipressesprecher zufolge vermutlich ein „Unfallgeschehen“ zugrunde.

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