Das neue Jahr im neuen Haus beginnen. Alles ist noch neu und frisch. Wer schon einmal kurz vor dem Jahreswechsel umgezogen ist, kennt diesen Zauber. Für die Familie Regniet ist dieser Zauber besonders magisch. Es ist nicht nur das erste Silvester in ihrem neuen Haus – sondern auch in einem neuen Land: Das Haus von Dina und Stefan Regniet steht in Johannesburg, Sandton, Südafrika. Im Sommer hat das Überlinger Ehepaar es gekauft und sich damit einen Traum erfüllt.

Eine kleine Zeitreise in die Vergangenheit, ins Jahr 2002: Dina Regniet, damals noch Lehmann, verliebt sich in ihren jetzigen Mann Stefan. Wenige Wochen später verliebt sich die damals 18-Jährige erneut: diesmal in ein Land. Dina ist gerade 18 geworden und hat ihr Abitur am Droste-Hülshoff-Gymnasium Meersburg abgelegt, als die Musikschule Uhldingen-Mühlhofen, an der sie Gesangsunterricht erhält, sie als Solosängerin für eine Chorreise nach Südafrika auswählt.

Sie verbringen viele Jahre in Deutschland

Die junge Frau ist vom ersten Moment an wie verzaubert von diesem Land, die Faszination geht tief, ganz tief. Seither ist sie oft zurückgekehrt, häufig auch mit ihrem jetzigen Mann Stefan. Doch zunächst folgt die Rückkehr aus Südafrika nach Deutschland – wo Stefan wartet. Das Paar zieht nach München, Dina studiert an der Ludwig-Maximilians-Universität Gesang, immer wieder Besuche bei Dinas Eltern Duschka und Hannes Lehmann in Überlingen, wo Dina auch häufig auftritt, unter anderem bei der Wahl zur Miss Bodensee im Jahr 2007, die sie gewinnt.

Am 8. August 2008 schließlich die Hochzeit im Überlinger Münster. Anschließend ziehen die Regniets nach Rosenheim, Stefans Heimat, wo Dina sich als Sängerin selbstständig macht. Tochter Juna wird 2014 geboren, dann, 2019, Sohn Lenn und die Sehnsucht nach ihrer Überlinger Heimat lässt Dina nicht los. 2020 kehrt die Familie nach Überlingen zurück. Stefan Regniet arbeitet weiter aus dem Homeoffice für seinen Rosenheimer Arbeitgeber, Dina schreibt ihre Songs, unter anderem den „Überlingen Song“, der an der Büchernacht 2023 im Überlinger Kursaal uraufgeführt wird, und jetzt, ganz aktuell, hat sie einen Weihnachtssong herausgebracht.

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Die ganze Familie musiziert

Sie möchte mit ihren Liedern Mut machen. Hoffnung und schöne Momente schenken. In ihrem Song „Helden“ geht es zum Beispiel darum, dass in jedem Menschen ein kleiner Held oder eine kleine Heldin steckt. Dass jeder etwas verändern und einen Unterschied machen kann. Dass es darum geht, die Schönheit kleiner Momente zu feiern und wahrzunehmen. Und immer ist die Familie eingebunden: Ehemann Stefan schreibt die Texte, Sohn Lenn ist häufig auf den Plattencovern zu sehen, Tochter Juna tritt immer öfter gemeinsam mit der Mama auf. „Ich würde sehr gern Sängerin werden und es fühlt sich so frei an, wenn man auf der Bühne steht und alle klatschen, wenn man gesungen hat. Ich liebe es einfach zu singen, weil es so ein tolles Gefühl ist“, sagt die Zehnjährige.

Tochter Juna tritt häufig mit ihrer Mutter Dina Regniet auf.
Tochter Juna tritt häufig mit ihrer Mutter Dina Regniet auf. | Bild: Stefan Regniet

Den Winter im Warmen verbringen

Neben ihrer Karriere als Sängerin hat Dina Regniet sich ein Geschäft als Sängerin und Rednerin an Hochzeiten aufgebaut – doch dafür gibt es im Winter in Deutschland keine Saison. In Südafrika aber schon. Und weil die Sehnsucht nach diesem Land die 40-Jährige nie losgelassen und sie auch noch ihren Mann damit angesteckt hat, entstand der Gedanke: Warum nicht die kalte Jahreszeit in Südafrika verbringen? „Wir würden niemals ganz auswandern, dafür lieben wir Überlingen viel zu sehr“, sagt Dina Regniet. „Aber für ein paar Monate?“

Gedacht, getan: Das Ehepaar sprach mit den Lehrern und dem Rektor der Kinder, die ihr Einverständnis gaben: „In Südafrika wird nach dem Lehrplan von Baden-Württemberg unterrichtet, das ist sehr praktisch“, sagt Dina Regniet. Von der Schule, der Wiestorschule, kam also grünes Licht, die Kinder gehen jetzt von Dezember bis März in Südafrika zur Schule und kehren im Anschluss in ihre Überlinger Klassen zurück. „Wir müssen natürlich schon immer darauf achten, dass sie gleich weit sind wie ihre Überlinger Klassenkameraden und an den Nachmittagen auch zu Hause noch das eine oder andere nachholen“, sagt Stefan Regniet, der mit der Schule in Verbindung steht. Aber auch Dina Regniets Mutter, Duschka Lehmann, ist mit nach Südafrika gereist und kümmert sich um die Hausaufgaben der Kinder.

Lenn und Juna Regniet spielen als Nikoläuse verkleidet vor dem Haus in Südafrika.
Lenn und Juna Regniet spielen als Nikoläuse verkleidet vor dem Haus in Südafrika. | Bild: Dina Regniet

Dina Regniet singt für den guten Zweck

Und Dina Regniet hat schon kurz nach ihrer Ankunft Anfang Dezember die ersten Auftritte gehabt. Zusammen mit Tochter Juna. Da sie noch kein Künstler-Visum hat und mit ihrem Beruf noch kein Geld verdienen darf, waren es bisher vornehmlich Wohltätigkeits-Veranstaltungen. Auf einer solchen werden die Regniets auch Silvester verbringen: „Am Morgen wird das Haus dekoriert, um 15 Uhr gibt es dann ein Charity-Event zugunsten der ärmeren Leute“, sagt Dina Regniet.

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Sie wird gemeinsam mit ihrer Tochter Juna auftreten, anschließend gibt es eine Party, an der die Familie teilnehmen wird – und dann geht es zurück ins eigene Haus. Genießen. „Es ist so toll, ein eigenes Haus mit einem Garten zu haben“, schwärmt Dina Regniet. „Wir haben jetzt seit so vielen Jahren keinen Garten mehr gehabt und jetzt haben wir so einen großen Garten mit kleinem Pool und ganz viel Sonne.“ Zumal der Pool jetzt Wasser hat. „Als wir ankamen, hatten wir eine Woche lang gar kein Wasser“, erinnert sich Dina Regniet. „Wir mussten einmal am Tag Wasser von einem Tanklaster holen und im Garten mit Wasserkübeln duschen. Das ist eben auch Südafrika, ganz anders als in Deutschland.“ Aber jetzt läuft das Wasser, der Pool ist voll und „wir fühlen uns sehr wohl im neuen Haus. Das neue Jahr kann kommen.“