Klassentreffen in der Heimat mit ungewisser Zukunft: Waldrappe endgültig vom Aussterben bedroht?
Immer mehr Waldrappe kehren zurück an den Ort, wo sie vor dem Aussterben gerettet werden sollen, nach Überlingen. Dank eines aufwändigen EU-Tierschutzprojekts wuchs der Nachwuchs der letzten Waldrappe, die es auf der Welt noch gab, bei Hödingen auf. In Italien überwinterten sie, nun kehrte eine ganze Gruppe zurück. Ihre Zieheltern wissen sogar ihre Namen.
Diese Waldrappn kehrten bereits in ihr Aufzuchtgebiet am Bodensee zurück.
| Bild: Rainer Kittelmann
Sieben auf einen Streich: SÜDKURIER-Leser Rainer Kittelmann hatte im Gebiet zwischen Salem und Frickingen dieses Fotoglück, er entdeckte gleich sieben Waldrappe. Die Vögel kamen in diesem Jahr aus ihrem Winterlager in der Toskana nach Überlingen zurück, wo sie zuvor vom Waldrapp-Team um Johannes Fritz aufgezogen und auf ihren Flug über die Alpen vorbereitet worden sind.
Sieben Waldrappe auf einen Streich, von links: Gringo, Eduardo, Bonsi, Sky, Zoppo, Ciop und Bernardo.
| Bild: Rainer Kittelmann
Kittelmann fragte bei Fritz nach, sie konnten die Tiere auf dem Foto tatsächlich identifizieren. Es sind: Gringo (Ringnummer 222, weiblich von 2018), Eduardo (165, weiblich von 2017), Bonsi (228, weiblich von 2018), Sky (232, weiblich von 2018), Zoppo (164, männlich von 2017), Ciop (2018, männlich von 2018) und Bernardo (225, männlich von 2018).
So erfolgreich das Projekt auch ist, so düster sieht seine Zukunft aus. Um eine überlebensfähige eigenständige Population aufzubauen, müsste das Projekt nach Überzeugung von Projektleiter Johannes Fritz unbedingt weitergeführt werden, doch strich die EU die dringend nötigen Fördergelder. Fritz ist deshalb auf der Suche nach einer alternativen Finanzierung.