Fußgänger und Schaulustige in der Münsterstraße haben sich am Dienstagnachmittag möglicherweise gewundert. Da standen gegen 16.30 Uhr zwei Rettungswagen des Roten Kreuzes und ein Drehleiter-Fahrzeug von der Freiwilligen Feuerwehr Überlingen. Doch gab es weder einen Brand oder Blaulicht noch großflächige Absperrungen für Passanten. Der Hintergrund: Eine ältere Person musste wegen eines medizinischen Notfalls aus einer Altstadtwohnung durch das Fenster über die Drehleiter der Feuerwehr aus dem Haus in den Rettungswagen transportiert werden, wie Feuerwehr-Pressesprecher Daniel Dillmann erklärte.
Dafür wurde der Feuerwehrwagen mit Stützen stabilisiert und die Drehleiter ausgefahren. An dem Leiterkorb konnte eine Halterung für eine Krankentrage montiert werden. Somit sei es möglich gewesen, die Person schonend aus der höher gelegenen Wohnung zu transportieren, sagt Dillmann. Am Boden angekommen, wurde sie in den Rettungswagen transportiert und in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht.
Altstadt-Treppenhaus als Hindernis
Was dramatisch aussah, war für die Feuerwehr ein Routineeinsatz in der Altstadt, wie Dillmann erklärt. „In der Altstadt kommt man mit einer Krankentrage schwer durch die engen und verwinkelten Treppenhäuser.“ Die Drehleiter sei da eine „schonende und schnelle Lösung“. Er unterstreicht, dass die Feuerwehr in so einem Fall nur unterstützend tätig sei und von den medizinischen Rettungsdiensten hinzugerufen würden. In ländlichen Räumen käme so etwas nicht vor, eher in eng besiedelten, städtischen Räumen.
Eine genaue Zahl dieser Einsätze könne der Pressesprecher nicht nennen, er schätzt sie auf bis zu zehn pro Jahr. Diese Art der Einsätze reduziere sich nicht nur auf ältere Patienten, auch jüngere Betroffene könnten auf diese Weise transportiert werden. „Entscheidender Faktor ist in so einer Situation immer, ob eine Person noch gehfähig ist oder nicht. Dann kommen wir zur Hilfe“, sagt der Feuerwehr-Pressesprecher.