Die Überlinger Traditionsfirma Allweier Präzisionsteile GmbH ist Geschichte. Nach der Insolvenz der Firma Allweier und Übernahme durch Diehl Defence ändert sich auch das Logo am Firmengebäude: DDP. Das Schild hängt seit wenigen Tagen an der Fassade. Im Innern des Firmengebäudes ist nach wie vor ein Teil der früheren Stammbelegschaft beschäftigt, denn Diehl hatte zunächst alle 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter übernommen. Sie stellen fortan Präzisionsteile her, die Diehl unter anderem für ihre eigene Produktion benötigt.

Präzisionsteile für Präzisionswaffen

Diehl plante nach der Übernahme, die bestehenden Geschäfte des Unternehmens Allweier als eigenständige Unternehmenseinheit der Diehl-Gruppe unter dem Namen DD Präzisionsteile GmbH & Co KG fortzuführen. Somit bleibt vom alten Firmennamen wenigstens der Anteil „Präzisionsteile“ bestehen.

Hier noch mit Schriftzug Allweier – eine Aufnahme von Dezember 2023.
Hier noch mit Schriftzug Allweier – eine Aufnahme von Dezember 2023. | Bild: Cian Hartung

Diehl Defence verschafft sich mit der Übernahme eine neue Quelle für die Teilezulieferung ihrer bestehenden Produkte im Bau von Rüstungsgütern, etwa für Lenkflugkörper, die im Krieg in der Ukraine gegen russische Angriffe zum Einsatz kommen.

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Zuletzt bestätigte die Bundesregierung außerdem, dass sie Lieferungen des von Diehl gebauten Raketenabwehrsystem Iris-T an Saudi-Arabien genehmigte. Diehl Defence befindet sich angesichts der unsicheren Weltlage in einer starken Wachstumsphase und ist für den Standort Überlingen permanent auf Personalsuche. Zusätzlich plant das Unternehmen den Bau einer neuen Firmenzentrale auf einem vormals städtischen Grundstück an der Nußdorfer Straße.

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Allweier und dessen Belegschaft war bekannt als Hersteller von Hochpräzisionsteilen aus Metall. Die Firma wurde 1970, damals noch als Allweier Drehteile, von Hubert und Edith Allweier in Altheim gegründet. 1980 wurde der Firmensitz nach Überlingen verlegt. Allweier war Spezialist für CNC-Drehen, -Fräsen und -Schleifen sowie für die Montage von Baugruppen und Komponenten. Eine erste Schieflage des Unternehmens wurde im Jahr 2016 bekannt. Damals waren im Unternehmen noch 198 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. 2011/2012 hatte die Firma noch groß in den Bau eines Hochregallagers und den Ausbau ihrer Produktionsfläche investiert.