Eine Stadt, drei Bäder und unzählige Regeln. Doch wie sieht eigentlich ein Badetag in den drei Überlinger Bädern aus und welche Regeln muss ich beachten?
Westbad
Wer keine der begehrten Saisontickets hat, kommt nur mit einem sogenannten E-Ticket in das Bad. Beim Eingang, wo ein Mitarbeiter hinter einer Plexiglasscheibe sitzt, muss ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Kleber auf dem Boden erinnern an den gebührenden Abstand. Plakate weisen vielerorts auf die Regeln hin. Insgesamt dürfen 750 Gäste im Bad sein. Im Wasser und auf der Liegewiese erinnert wenig an die geltenden Regeln. Das Bad ist gut gefüllt, auf dem Sprungturm drängen sich kurzzeitig die Menschen. Der Badesteg ist geschlossen.
Ingrid Falkenberg, Cornelia Gaupp und Marianne Deck genießen im Westbad ihren Nachmittag. Die drei Überlingerinnen kommen schon seit 30 Jahren dorthin, sagt Falkenberg. Sie hatten das Glück, noch Saisonkarten ergattern zu können. Der Kauf eines E-Tickets kommt für sie nicht in Frage, sagt Deck – allein schon aus Kostengründen.

Auch Uli Geisel und Monika Lang hat es ins Westbad verschlagen. Die beiden Rentnerinnen kommen aus Tübingen und besuchen in diesem Jahr das erste Mal ein Strandbad am Bodensee. Die E-Tickets besorgt, hat Uli Geisel. Lang gibt zu: „Ich hätte das mit dem PC nicht geschafft und ein Handy habe ich auch nicht.“

Weitere Saisonkarten
Nach der Kritik am schnellen Ausverkauf von Saisonkarten legt das Westbad noch einmal nach. Betriebsleiter Peter Koop kündigte für Montag, 29. Juni, den Verkauf von weiteren 50 Karten an, es gibt sie ausschließlich an der Kasse des Strandbads, die Kasse öffnet um 9 Uhr.
Ostbad

Ein E-Ticket gibt es im Ostbad nicht. Dennoch muss jeder Gast beim Betreten des Strandbades seine Kontaktdaten angeben. Pfeile am Boden zeigen die Laufwege an. „Gestern war ein gut besuchter Tag und trotzdem war hier immer noch genug Platz“, sagt Leon Feucht. Als Badeaufsicht hat er in diesem Jahr auch die Aufgabe, auf die Einhaltung des Abstandes zu achten. Dies klappe bisher auch ganz gut, nur zu Diskussionen käme es manchmal. „Den Steg haben wir zu einer Einbahnstraße gemacht, manche verstehen das nicht“, sagt er.

Pächter Cengiz Aktas sagt: „Sollten wir die Höchstzahl von 2000 Gästen erreichen, bitten wir über Lautsprecher die Leute, die schon länger da sind, den Platz für andere frei zu machen.“ Dazu sei es aber noch nicht gekommen. Etwas überlegen muss sich das Team noch wegen des Sprungturmes, denn dort komme es vermehrt zu Menschenansammlungen, sagt Feucht. Saisonkarten für Erwachsene und Familien gibt es auch in diesem Jahr.

- Strandbad Nußdorf

Auch in Nußdorf können Gäste den Eintritt direkt an der Kasse bezahlen. Nachdem sie ihre Kontaktdaten in ein Formular eingetragen haben, können sie das Bad ohne Mundschutz betreten. Wo in Ost- und Westbad viele Plakate auf die geltenden Regeln hinweisen, sind sie im Nußdorfer Strandbad spärlicher. Saisonkarten stehen zur Verfügung. Insgesamt dürfen 600 Menschen gleichzeitig in das Bad. Doch diese Zahl sei in diesem Jahr noch nicht erreicht worden, sagt Uwe Gericke, Bademeister. Sollte das Bad voll sein, müssen neue Gäste am Eingang warten. An die geltenden Abstände erinnern musste er die Badegäste bisher nicht, sagt Gericke.
