Eine dichtere Taktung der Seelinie 7395 der DB ZugBus Regionalverkehr Alb-Bodensee (RAB), ergänzende Fahrten über diese Linie hinaus und innerörtliche bessere Verbindungen: Deutliche Optimierungen im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) wünscht sich die Gemeinde Uhldingen-Mühlhofen. Gegenwärtig prüfen die zuständigen Stellen, ob und was künftig möglich ist.
15-Minuten-Takt zur Hauptverkehrszeit nötig
Im Dezember hatte die Gemeinde die Bevölkerung zu Bedürfnissen und Verbesserungspotenzial im ÖPNV befragt. Im Februar hatte die CDU-Fraktion einen Antrag zu Verbesserungen im Nahverkehr eingebracht. Da die Gemeinde nicht der Betreiber des ÖPNV ist, war der Antrag an die zuständigen Stellen weitergeleitet gebeten worden. So hält die Gemeinde einen 15-Minuten-Takt auf der Seelinie zur Hauptverkehrszeit für dringend notwendig: Montags bis freitags zwischen 6 und 9 Uhr sowie zwischen 16 und 19 Uhr. Zurzeit verkehren die Busse der RAB während dieser Zeit alle 30 Minuten.
Mühlhofen auch im Winter besser anbinden
Des Weiteren wünscht man sich eine bessere Anbindung von Mühlhofen, nicht nur während der Saison, sondern auch über den Winter. Auf der Linzgau-Buslinie 7397 wird an den Werktagen mindestens ein Stundentakt favorisiert, „wobei auch am Wochenende dem zunehmenden Freizeitverkehr mindestens mit einem Zwei-Stunden-Takt Rechnung zu tragen ist“, wie es im Antrag heißt. Nicht zuletzt spricht sich die Gemeinde für eine baldige Einführung eines Kurzstreckentarifs sowie für den Ausbau der Anschlüsse in das Hinterland aus.
„Hohes Verspätungsrisiko“ auf der Seelinie
Nach Darstellung von Steven Gay von der RAB besteht während der Saison montags bis freitags auf der Seelinie ein „hohes Verspätungsrisiko“, samstags und sonntags ohnehin. Im kommenden Jahr soll eine Ausrüstung mit der dynamischen Fahrgastinformation (DFI) erfolgen, die die Fahrgäste besser als bisher über die aktuell angebotenen Fahrten mit Echtzeitinformationen unterrichtet, wie dies am Busbahnhof Überlingen schon praktiziert wird. Ein Kurzstreckentarif ist Gay zufolge mit der E-Card des Bodensee-Oberschwaben-Verkehrsverbundes (Bodo) in Erarbeitung.
Zusätzliche Fahrten mit Erlebnisbus
Beim Erlebnisbus 1, der Linie 7399, werden zusätzliche Abfahrten um 9.30 Uhr ab Unteruhldingen sowie 18.02 Uhr ab Salem geprüft. Bisher fährt der erste Bus in Unteruhldingen um 10.30 Uhr, in Salem der letzte um 17.02 Uhr los. Und das Anruf-Sammel-Taxi (AST) soll es „Emma – e-mobil mit Anschluss“ integriert werden, gegebenenfalls mit zusätzlichen Haltestellen.
Emma-Angebote als weitere Lösung
Laut Rupert Mayer vom Landratsamt unterstützt der Bodenseekreis die Gemeinden mit dem Förderprogramm Emma bei der Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs. Damit soll das bestehende Angebot durch bedarfsorientierte Verkehre ergänzt werden. Hierbei sollen die bereits bestehenden Emma-Angebote dauerhaft weiterbetrieben sowie weitere flexible Bedienungsangebote flächendeckend ermöglicht werden. Der Fahrgast muss seinen Fahrtwunsch spätestens 60 Minuten vor Abfahrt per Telefon, Internet oder App anmelden.
Rat muss über Emma-Anbindung entscheiden
Alle Tarifangebote des Verkehrsverbunds Bodo gelten dem Ausführungen zufolge auch bei einer Fahrt mit Emma. Inwieweit das Verkehrsprojekt auch in Uhldingen-Mühlhofen verwirklicht werden soll, muss der Gemeinderat noch entscheiden.
Emma-Angebote
- Im November 2013 startete im Bodenseekreis unter dem Namen „Emma – e-mobil mit Anschluss“ ein Mobilitätskonzept. Ziel ist es, die Verkehrsverhältnisse in der Bodenseeregion zu verbessern, unter anderem durch Ergänzung des öffentlichen Personennahverkehrs mit Elektrofahrzeugen.
- Das Projekt wurde im Rahmen der Modellregionen Elektromobilität durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert. Am 30. Juni 2016 endete das Forschungsprojekt planmäßig. Mit dem Auslaufen des Forschungsprojekts hat der Verkehrsverbund Bodo die Markenrechte an Emma übernommen.
- Emma verkehrt nur bei Bedarf und vorheriger Anmeldung durch den Fahrgast. Im Fahrplan sind Emma-Fahrten mit dem Telefon-Symbol gekennzeichnet. Im Bodenseekreis gibt es zurzeit acht Emma-Linien, unter anderem im Stadtverkehr Überlingen, wo der bestehende Linienverkehr sonntags ergänzt wird.