Dominik Männle ist zufrieden damit, was in der Gemeinde erreicht worden ist. „Ich fühle mich hier rundum wohl“, sagt der Rathauschef während des Jahresgesprächs mit dem SÜDKURIER. „Ich kann mir nichts Besseres vorstellen. Es macht einfach Spaß, die Rahmenbedingungen stimmen. Mein Team passt super, wir gehen alle in die gleiche Richtung.“ Das vorige Jahr habe alle wieder vor große Herausforderungen gestellt, die man jedoch mit positiver Lebenseinstellung, guten Gesprächen und engagierter Durchsetzungskraft hervorragend gemeistert habe.
Männle verspricht Genaueres zur Möhlhofer Mitte
Auch für dieses Jahr habe man sich hohe Ziele gesteckt. Als Erstes spricht der 42-Jährige das Baugebiet „Mühlhofen Mitte“ an, dessen Bauantrag seit Juni 2024 vorliegt und dessen Bau eigentlich schon im vorigen Jahr gestartet werden sollte. „Leider haben sich hier wieder Verzögerungen eingestellt, sodass derzeit bislang nicht absehbar ist, wann der Start in diesem Jahr erfolgt.“ So seien noch Statikthemen mit dem Landratsamt und dem Bauherrn zu klären. „Ich habe noch keine aktuellen Informationen, wann es jetzt wirklich losgeht.“ Er hoffe, spätestens zum Neujahrsempfang kommenden Sonntag etwas Genaueres sagen zu können.
Rückblickend erwähnt Männle die Kommunalwahl im Juni, bei der man vier neue Gemeinderäte hat verpflichten können. „Wir haben ein sehr ausgewogenes und sehr gutes Gremium“, freut sich Männle. Im Kanalweg in Mühlhofen sind laut dem Bürgermeister inzwischen alle Bauplätze verkauft: Auf dem rund einen Hektar messenden Gebiet waren im Vorjahr 20 Bauplätze mit Flächen zwischen 253 und 524 Quadratmetern entstanden, die Vergabe der Bauplätze erfolgte sowohl nach Ortsbezugskriterien als auch nach sozialen Kriterien.

Barrierefreie Bushaltestellen wurden im Vorjahr drei umgesetzt. „Das werden wir die nächsten Jahre auch weiterhin im Haushalt finanziell vorsehen, solange das Geld reicht“, erläutert Männle. Jetzt stehe die Planung für weitere Haltestellen an, deren Realisierung aber frühestens erst ab Herbst erfolgen soll. „Unter anderem steht dann der Marktplatz in Oberuhldingen an“, so Männle. „Das wird aber verkehrstechnisch eine große Herausforderung.“

Stolz ist er auf die planmäßige Fertigstellung des Kinderhauses Regenbogen in Mühlhofen. In Zusammenarbeit mit der Sonnenbergschule Salem und dem Landratsamt Bodenseekreis hat die Gemeinde hier einen inklusiven Kindergarten mit zwei Gruppen der Gemeinde und einer Gruppe der Sonnenbergschule in Betrieb genommen. Das Kinderhaus, das eine PV-Anlage auf dem Dach erhalten habe, entlaste die beiden anderen großen Kindergärten. Männle: „Wir sind hier einen guten Weg gefahren, das Gebäude noch einmal nachzunutzen.“

Auch planmäßig fertig geworden ist ihm zufolge die außen angebrachte Lüftungsanlage des Hallenbades. „Die alte war korrodiert und nicht mehr auf Dauer verwendbar“, erläutert der Rathauschef. Auch in Zukunft sei es ein großes Bestreben, den Betrieb des Hallenbades aufrechtzuerhalten, denn man sei stets sehr gut ausgebucht. „Gemeindeverwaltung und Gemeinderat stehen hier voll dahinter.“ Männle freut sich im gleichen Atemzug, dass der Bau des Johannitergebäudes vorangeht, in diesem Sommer sei der Umzug vom Übergangsstandort geplant.

4000 Fragebögen zur Gemeindeentwicklung
Ein großes diesjähriges Ziel ist laut Männle die Umsetzung des Gemeindeentwicklungskonzeptes als Nachfolge des Masterplans Weltkulturerbe. Hier sollen Bereiche wie die Bevölkerungsentwicklung, der Ausbau und die Anpassung der sozialen Infrastruktur, Wohnraumversorgung, Gewerbeentwicklung sowie Fragen der Mobilität und des Klimawandels zugrunde gelegt werden. „Das war eines meiner Ziele bereits bei meinem Wahlkampf vor fünf Jahren und das Konzept wird uns dieses Jahr voll fordern“, sagt Männle. Rund 4000 Fragebögen seien diesbezüglich verschickt worden. „Nach der Auswertung starten wir los mit Bürgerbeteiligung.“
Beschäftigen wird die Gemeinde auch der geplante Funkmast, den die Deutsche Funkturm GmbH (DFMG) zwischen Unteruhldingen und Meersburg plant und der Inhalt eines Dialogabends am 5. Februar im Feuerwehrgerätehaus sein wird. „Hier werden wir nach einem Alternativstandort schauen, vielleicht 100 Meter weiter in den Wald hinein. Ich bin guten Mutes, dass wir eine gute Lösung finden werden.“
Investitionen in beide Schulstandorte geplant
Im Weiteren steht in diesem Jahr die Planung für die neue Bepflanzung der Aach-Insel in Mühlhofen und die Umgestaltung des Sport- und Funparks in Oberuhldingen an. Investiert werden soll auch in die beiden Schulstandorte. In Mühlhofen sollen teilweise Räume verändert und saniert, das Außengelände aufgehübscht werden. In Oberuhldingen steht die Planung zur Erweiterung der Mensa an, „damit nicht in drei Schichten gegessen werden muss“. In einem zweiten Schritt müssen die Schulräume an die heutigen Gegebenheiten angepasst werden. Männle: „Da gehen wir dieses Jahr in die Planung.“ Weiter vorantreiben möchte Männle den Bebauungsplan „Im Leim“ in Mühlhofen, mit dem die zweite Verbindungsstraße zum Gewerbegebiet hergestellt werden soll, und die geplante Bebauung im Gewann Apfelberg in Mühlhofen, wo ein kleines Wohnquartier vorzugsweise mit Mehrfamilienhäusern entstehen soll.
Als Herausforderung mitten in der Fasnet bezeichnet er die Bundestagswahl am 23. Februar, zu der es gelte, Freiwillige zu finden, den Wahldienst zu übernehmen – direkt nach der Narrenschau. „Allerdings habe ich bis jetzt keine negativen Rückmeldungen aus dem Wahlamt bekommen, insofern müsste es funktionieren.“