Die Ermittlungen zu den Hintergründen der Tat in Oberuhldingen laufen auf Hochtouren. Das erklärt eine Pressesprecherin des Landeskriminalamts (LKA) Baden-Württemberg. Die Polizei hatte am Donnerstagmorgen an der Aachstraße auf einen Mann geschossen, der Passanten mit einem Messer bedroht und Stichbewegungen in deren Richtung gemacht haben soll. Das LKA führt die Ermittlungen gemeinsam mit dem Polizeipräsidium Ravensburg.
Andreas Mathy, Erster Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Konstanz, berichtet, dass der mutmaßliche Täter aus Syrien stammt und in Uhldingen-Mühlhofen wohnhaft ist. Alle Versuche einer Streifenwagenbesatzung, den Verdächtigen dazu zu bringen, das Messer aus der Hand zu geben, waren gescheitert. Auch mehrere Warnschüsse hatten ihn nicht davon abgehalten, auf die Beamten loszugehen, weshalb sie ihn unter Schusswaffengebrauch verletzten, wie die Staatsanwaltschaft, das LKA und die Polizei am Donnerstagabend mitteilten.
Motiv und Tathergang noch unklar
Trotz der Wunden leistete der Mann weiter Widerstand. Ein Spezialeinsatzkommando nahm den 28-Jährigen am Ende fest. Zum Motiv und zum genauen Tathergang ist Erstem Staatsanwalt Mathy zufolge noch nichts bekannt. Der Verdächtige befindet sich nach einer Operation nach wie vor im Krankenhaus. „Er hat drei Schusswunden, nichts Lebensgefährliches“, erläutert Mathy. Getroffen worden sei der Mann wohl an seinen Extremitäten, sagt der Staatsanwalt. Was ihn nun erwartet, „hängt vom weiteren Ergebnis der Ermittlungen ab“. Auf der Flucht vor ihm hat sich eine Person leichte Verletzungen zugezogen. „Weitere Menschen sind nicht verletzt worden“, ergänzt Mathy die Meldung vom Donnerstagabend.
Betreuung nach Schusswaffengebrauch
Das Landeskriminalamt ermittelt wegen der Schüsse. „Immer, wenn ein Polizeibeamter aus Baden-Württemberg einen Schusswaffengebrauch hat, übernehmen wir die Ermittlungen zu dem Schusswaffengebrauch“, sagt die Pressesprecherin. Das diene dazu, „Neutralität und Objektivität zu bewahren“. So müsse nicht etwa ein Nachbarpräsidium übernehmen. Begutachtet werden unter anderem die Schusswaffe und die Anzahl der Schüsse. „Den Tathergang an sich untersucht das Polizeipräsidium Ravensburg“, so die LKA-Pressesprecherin. Erster Staatsanwalt Mathy weiß: „Der Beamte, die Beamtin, der/die die Schusswaffe genutzt hat, wird betreut.“ Nach Auskunft der Polizei besteht aber keine Dienstunfähigkeit oder Krankschreibung.