Freunde und Schulkameraden, Nachbarn und Ministranten, die gemeinsam mit Fridolin Pflüger als Messdiener ihren Dienst in der St. Josef-Pfarrei in Albbruck verrichtet haben, freuten sich immer wieder über Begegnungen mit Pater Frido Pflüger SJ. Zu diesen wird es nun nicht mehr kommen.

Pater Frido Pflüger, der in Albbruck aufgewachsen ist und stellvertretender Schulleiter am Kolleg St. Blasien war, ist im Alter von 74 ...
Pater Frido Pflüger, der in Albbruck aufgewachsen ist und stellvertretender Schulleiter am Kolleg St. Blasien war, ist im Alter von 74 Jahren an einer Covid-19-Infektion in Kampala/Uganda gestorben. | Bild: Christian Ender

Der ehemalige stellvertretende Schulleiter und Kollegslehrer in St. Blasien ist in der Nacht auf Sonntag, 20. Juni, laut übereinstimmenden Medienberichten in einem Krankenhaus in Kampala/Uganda an einer Covid-19-Infektion gestorben.

Eintritt in Jesuitenorden

Pater Frido Pflüger SJ war Jahrgang 1947. In Albbruck mit einem Bruder und einer Schwester im christlich geprägten Elternhaus aufgewachsen, trat Fridolin Pflüger nach dem Abitur am Hochrhein-Gymnasium in Waldshut am 13. Juni 1966 in den Jesuitenorden ein. Er studierte Philosophie und Theologie in Pullach, Innsbruck und Tübingen. Von 1971 bis 1973 war der im Oktober 1976 zum Priester Geweihte als Erzieher und Mathematiklehrer am Kolleg in St. Blasien tätig. Nach seinem Zweitstudium in Tübingen in den Jahren 1975 bis 1981 kam er als Lehrer für Mathematik, Physik und Astronomie ans Jesuitenkolleg in St. Blasien zurück.

St. Blasien und Dresden

Prägend war für sein zukünftiges Leben der dreimonatige Aufenthalt während des Tertiats auf den Philippinen. Hier arbeitete er 1986 zum ersten Mal mit dem Jesuiten-Flüchtlingsdienst (Jesuit Refugee Service-JRS) und erlebte im Lager Bataan, wo damals vietnamesische Boat-People untergebracht waren, was es bedeutet, Menschen zu begleiten. In den Folgejahren kam er als stellvertretender Schulleiter wieder ins Kolleg in St. Blasien zurück und half ab August 1992 beim Wiederaufbau des katholischen St. Beno-Gymnasiums in Dresden, dessen Schulleiter er von 1994 bis 2003 blieb.

Stationen in Afrika

In den drei Folgejahren arbeitete Pater Frido Pflüger SJ für den JRS in Adjumani in Norduganda. Bei allen ihm übertragenen Aufgaben engagierte sich der frühere Delegat des deutschen Provinzials für ignatianische Pädagogik, und vier Jahre war er Regionaldirektor des Jesuiten-Flüchtlingsdienstes in Ostafrika und betreute Flüchtlinge. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland war Frido Pflüger von 2012 bis 2018 Leiter des JRS Deutschland in Berlin. Wieder nach Afrika zurückgekehrt, arbeitete er als Country-Direktor für den JRS in Uganda. Vor allem die Zeit während der Corona-Pandemie war für ihn eine besondere Herausforderung. Er hatte bereits seine Rückkehr nach Deutschland vorgesehen und für den 18. Juli einen Flug nach Berlin gebucht. Wegen der Covid-19-Infektion musste er seit dem 15. Juni medizinisch behandelt werden, wo schließlich der Tod dem Leben des engagierten Pädagogen, Freundes und Begleiters unzähliger Flüchtlinge ein unerwartetes Ende im Krankenhaus von Kampala brachte. Hier am letzten Ort seines segensreichen Wirkens soll seine Beerdigung stattfinden.