Für Gerhard Zumsteg, Präsident des Slowups Hochrhein, war es die letzte Hauptversammlung im Restaurant „Warteck“ im schweizerischen Laufenburg. Nach 20 erfolgreichen Jahren an der Spitze übergibt er das Zepter an Franz Ruckli, ebenfalls aus Herznach-Ueken. Gerhard Zumsteg stellte seinem Nachfolger nur das beste Zeugnis aus: „Er sorgt seit 20 Jahren für die Sicherheit am größten grenzüberschreitenden Anlass und ist unermüdlich.“
Unterstützung erhalte er auch durch seine Ehefrau Barbara und Sohn Raphael. „Normalerweise wird bei der Stabübergabe ein Schlüssel überreicht. Ich habe ein Velo-Modell dabei“, sagte Gerhard Zumsteg und überreichte das Präsent an Franz Ruckli. Dieser erwiderte: „Ich habe eigentlich mit einer Kampfwahl gerechnet“, und lachte in Richtung Vereinsmitglieder und Gäste. Sein Ziel: mehr Mitglieder in den Verein zu bringen. „Es ist interessant, wie das Ganze gewachsen ist und auch gut, dass es neue Leute im Vorstand hat. Ich war schon einmal Präsident eines Vereins, doch das hier ist eine Nummer größer.“

Für die 20. Ausgabe des Slowups Hochrhein entlang des Rundkurses zwischen Laufenburg, Stein und Bad Säckingen ist auch Kulturelles geplant. So wird in Laufenburg eine Bühne aufgestellt. Dort präsentieren sich das Trionettli aus Laufenburg, der Sänger und Songwriter Timo Sacher, der A-Cappella-Popchor Klangtastisch, die Rockband Torchlight sowie die Hardrock-Band No Caps.
Im Jahr 2024 nahmen 402.000 Personen an den insgesamt 18 Slowup-Veranstaltungen in verschiedenen Regionen der Schweiz teil. Auf insgesamt 672 Kilometer langen, motorfahrzeugfreien Straßen tummelten sich Sportlerinnen und Sportler mit Velos, Inlineskates, Trottinettes und zu Fuß.
2004 verzeichnet der Slowup mit 35.000 Teilnehmern die beste Beteiligung
Der Slowup Hochrhein verzeichnete vergangenes Jahr rund 25.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Als 2004 der Slowup Hochrhein durchgeführt wurde, zählte man rund 35.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Dies sei jedoch auch auf den Hochseilartisten Johann Traber zurückzuführen gewesen, der mit dem Velo auf einem Seil fuhr, das zwischen Kirchtürmen gespannt war. „Das wollten die Leute sehen“, so Zumsteg. Seither habe es nie mehr so viele Leute gegeben.
Weil Sponsoren fehlen, wird der Verkauf von Vignetten immer wichtiger
Seit letztem Jahr führt Christian Schweizer die Geschäftsstelle des Slowups Hochrhein. Um den Großanlass beidseits der Grenzen finanzieren zu können, braucht es Sponsoren. Mit der Bike World und der Swica-Krankenversicherung seien zwei namhafte Unterstützer abgesprungen, respektive sie haben die Verträge nicht mehr verlängert. Deshalb ist der Vignettenverkauf etwas von Wichtigsten, damit der Anlass durchgeführt werden kann, sagte Schweizer an der Versammlung. Diese gibt es für fünf Franken oder Euro zu kaufen. Im vergangenen Jahr kamen über die Vignetten über 17.000 Franken zusammen.
Die Hochrheinkommission könnte sich finanziell einbringen
Ein Sponsoringkonzept, wonach Firmen in der Schweiz und in Deutschland angefragt würden, soll die Finanzierungssorgen verkleinern. Immerhin habe die Migros ihre Sponsoringverträge bis 2030 zugesichert. Und auch von ennet dem Rhein gibt es einen Hoffnungsschimmer. Gerade werde abgeklärt, ob sich die Hochrheinkommission finanziell beteiligt. Die Jahresrechnung schließt mit einem Gewinn von 7270 Franken. Für 2025 sind aufgrund des Jubiläumsanlasses 10.000 Franken für die Unterhaltung eingeplant. Kassierin Felicitas Wenk sprach deshalb von einem möglichen Defizit von rund 11.800 Franken.