Aus Dankbarkeit und aus Wertschätzung setzten die Vereine und die Bevölkerung ein sichtbares Zeichen. Die Angestellten im Laden sowie die Familien Geng/Vökt wunderten sich, als am Dienstagabend um 18 Uhr die Feuerwehr den Platz vor dem Laden hell erleuchtete, der Musikverein unter der Leitung von Ehrfried Bäumle spielte und eine große Schar von Bewohnern sich versammelte.
Ortsvorsteher Franz-Martin Sauer überreichte als Dank und Anerkennung der völlig überraschten und sichtlich bewegten Bäckerfamilie einen Blumenstrauß. Er bedauerte, dass mit der Schließung ein wesentlicher Bestandteil der dörflichen Infrastruktur fehlen wird. Besonders wird er die unübertroffenen „Bierewecke“ missen.
Für die Vereine bedankte sich Stefan Malzacher mit einem Präsent. Dem ehemalige Musikvereinsvorstand und Klassenkammeraden von Irmgard Geng fiel die Vorstellung, ohne Bäckerei im Ort, schwer. In nächtlicher Stunde auf dem Heimweg, wenn in der Backstube schon die Lichter brennen, beim „Beck“ vorbeizuschauen und sich mit einem Wecken zu stärken, mit solchen Episoden zeichnete Malzacher ein Bild von der sozialen Bedeutung der Bäckerei in Harpolingen. Bei Glühwein gab es noch einmal Gelegenheit, Abschied von einer langen Tradition zu nehmen.
Für die Treue und das Vertrauen der Kunden und die Verbundenheit mit der Bäckerei bedankte sich Irmgard Geng. Das Holzofenbrot und Fleisch-und Wurstwaren wird es weiterhin geben Bäckermeister Friedbert Vökt wird in kleinerem Umfang mit Unterstützung seiner Tochter Irmgard das in der Region beliebte Holzofenbrot backen. Es kann jeden Freitag im Hofladen von Franz Isele in Bad Säckingen und jeweils dienstags und freitags im Hofladen von Claudia und Reinhold Bächle in Rippolingem bezogen werden.
Der Verkaufswagen der Metzgerei Bernd Rothmund aus Niederhof steht mit Wurst und Fleischwaren zuerst probeweise jeweils dienstags und freitags von 9.30 Uhr bis 12 Uhr vor dem Dorfladen in Harpolingen. Es besteht ein vielfacher Wunsch nach einer Einkaufsmöglichkeit.
Nach einer kürzlich anhand von Flugblättern durchgeführten Umfrage stellte sich heraus, dass sowohl in Harpolingen als auch in Rippolingen bei vielen Bürgern und Bürgerinnen der Wunsch nach einer Einkaufsmöglichkeit im Dorf besteht. Die Befragung, initiiert von Hildegard Koch und Ulrike Schusser-Wang, förderte ebenso den vielfachen Wunsch nach einem Treffpunkt, eventuell mit Café, zutage. Dieses ist verständlich, denn seit Jahren gibt es in beiden Gemeinden keine Gaststätte mehr. Alle Bürger und Bürgerinnen, die Ideen haben und bereit sind, bei deren Umsetzung aktiv mitzuarbeiten, sind herzlich eingeladen zu einer Versammlung am Mittwoch, 14. Dezember, um 15 Uhr im Rathaus Harpolingen.