Kerstin Guhl, die Ehefrau des Bürgermeisters, wird jetzt für eine zeitlich befristete Dauer im medizinischen versorgungszentrum Bad Säckingen (MVZ) angestellt. Der Gemeinderat hat darüber am Montagabend in nicht-öffentlicher Sitzung entschieden.
Das teilte Bürgermeisterstellverterter Michael Maier (CDU) auf Anfrage des SÜDKURIER mit. Maier leitete in Vertretung des befangenen Bürgermeisters Alexander Guhl die Sitzung. Zu der Abstimmung im Einzelnen wollte sich Maier nicht äußern.

Maier: „habe Verständnis für die Kritik“
Die Personalie Kerstin Guhl hatte im Vorfeld für Diskussionen gesorgt. Maier sagte dazu, er habe jedes Verständnis, wenn dieser Vorgang in der Öffentlichkeit kritisch betrachtet werde. Aber Behauptungen, es gehe um persönliche Bereicherung, seien haltlos.
Thelen ist nicht die beste Lösung
Die gesamte Personalsituation in der Führung des MVZ ist für den Bürgermeisterstellvertreter im Moment nicht optimal. Dass mit Fred Thelen jemand mit wenig Sachwissen die kommissarische Verwaltung des MVZ übernahm, sei schlichtweg aus der Not geboren – „weil es eben schnell gehen musste“, so Michael Maier. Aber ehrlicherweise sei es nicht die beste Lösung.
Geschäftsführerstelle wird ausgeschrieben
Kerstin Guhl wird laut Maier in Teilzeit (halbtags) angestellt. Das Arbeitsverhältnis ende gleichzeitig mit dem Ausscheiden von Fred Thelen als Interimsgeschäftsführer, sagte Maier. Die Stelle des Geschäftsführers werde jetzt ausgeschrieben. Die Planung ist, den Posten in drei Monaten durch einen geeigneten Bewerber oder eine Bewerberin zu besetzen. Angesichts des Mangels an Fachleuten in allen Branchen ist Maier aber eher pessimistisch, dass es so schnell geht.
Wie Bürgermeister Guhl vergangene Woche gegenüber dem SÜDKURIER sagte, werde sich nach dem Gemeinderatsbeschluss auch der Aufsichtsrat des MVZ nochmal mit der Personalie befassen.