Einen Plan für die zukünftige Wärmeversorgung in Bad Säckingen hat der Gemeinderat in der jüngsten Sitzung in Auftrag gegeben. In Zusammenarbeit mit der Energieagentur Südwest soll dieser kommunale Wärmeplan in den nächsten zwei bis drei Jahren erarbeitet werden und Grundlage für den Bau und Umbau der Wärmeversorgung bis 2040 werden.

Gesetzlich sei man noch nicht zu Erstellung eines kommunalen Wärmeplans verpflichtet, erklärte Bürgermeister Alexander Guhl in der Gemeinderatssitzung. Große Kreisstädte seien aktuell zur Planstellung verpflichtet, Baden-Württemberg sei hier Vorreiter, sagte Friederike van den Adel von der Energieagentur Südwest. Erfahrungsgemäß komme diese Verpflichtung aber in den kommenden Jahren auch für kleinere Kommunen, so van den Adel. Jetzt schon einen kommunalen Wärmeplan zu erstellen, sei für Bad Säckingen eine wichtige strategische Unterstützung, um die aktuelle Energiewende anzugehen und die Entwicklung im Ort gestalten zu können, so die Stadtverwaltung.

Projekte könnten so erfasst und ungenutzte Ressourcen wie industrielle Abwärme integriert werden. Auch um den Ausbau der kommunalen Nahwärme besser zu planen, sei ein „Masterplan“ sinnvoll. „Wir müssen schnell sein, alle Möglichkeiten nutzen und alle Beteiligten mitnehmen“, sagte Stadtrat Franz Stortz (Grüne). Bürgerbeteiligung sei wichtig, befand auch Ruth Cremer-Ricken (Grüne). Im Vorfeld hatte sich der Arbeitskreis Energie eingebracht.

Auch die Stadtwerke sind in die Planung eingebunden, so Philipp Stiegeler, Leiter Technik und Asset-Management bei den Stadtwerken Bad Säckingen: „Wir wollen nun erst mal den Bestand aufnehmen und so die Grundlage für weitere Fördermittel für einzelne Projekte schaffen.“ Bei der Finanzierung kommt Bad Säckingen die schlechte Kassenlage zugute: Man habe aktuell vom Landratsamt die Bestätigung, eine finanzschwache Kommune zu sein und könne darum 100 Prozent der Kosten gefördert bekommen, so Guhl.

Das Erstellen des Plans koste 120.000 Euro, diese Summe könne mit der neuen Bundesförderung erstattet werden. Dort setzte die Kritik der CDU-Fraktion an: „Man ist in Säckingen immer sehr schnell, wenn es um solche Programme geht“, sagte Michael Maier (CDU). Dies bedeute trotzdem, dass jemand die Kosten übernehmen müsse: der Steuerzahler. Auch bräuchten die Bürger Geld, um die Pläne selbst umsetzen zu können. Die CDU-Fraktion votierte mit drei Enthaltungen und einer Gegenstimme. Mit breiter Mehrheit wurde die Stadtverwaltung dennoch damit beauftragt, die ersten Schritte für die Erstellung des kommunalen Wärmeplans in die Wege zu leiten.