Seit dieser Woche gehen wieder alle Klassenstufen in die Schule. Die Möglichkeit wurde mit einer inzidenzunabhängigen Pflicht zu Corona-Tests geschaffen. Wir fragten bei den Schulen nach, wie die Tests durchgeführt werden und, ob es viel Widerstand von Eltern gibt. An den meisten Schulen lief alles gut. Doch es gibt auch Ausnahmen: So musste etwa ein Schulleiter alle Tests selbst besorgen, weil noch keine vom Ministerium ankamen. Und eine weitere Schullleiterin musste mit Eltern diskutieren, obwohl sie dafür keine Zeit hat.

Scheffelgymnasium Bad Säckingen: Kaum Gegenwind von Eltern

An allen weiterführenden Schulen in Bad Säckingen würden die Schüler den Test unter der Aufsicht der Lehrer selbst durchführen, erklärt Bernd Rieckmann, Schulleiter des Scheffelgymnasiums. Das Kollegium sei dafür von der Schwarzwald-Apotheke geschult worden. Am ersten Tag sei keiner der getesteten Schüler des Scheffelgymnasiums positiv gewesen. „Das gibt ein gutes Gefühl“, so Rieckmann. Die große Mehrheit der Eltern sei für die Tests, es habe viele positive Rückmeldungen gegeben. Nur vereinzelt würden sich Eltern gegen die Tests wehren. In diesen Fällen müssen die Kinder weiterhin in den Fernunterricht. Das Scheffelgymnasium sei für die nächsten Wochen ausreichend mit Tests versorgt. Rieckmann informiert, dass alle Schüler von weiterführenden Schulen die Tests in der Schule durchführen müssen. Nur an Grundschulen sei es möglich, diese auch zuhause zu machen.

Hans-Thoma-Schule Laufenburg: Freude über mehr Sicherheit

„Das Testen lief gut und wird sind mit Testkits gut versorgt für die nächsten zwei Wochen“, sagt Janine Regel-Zachmann, Schulleiterin der Hans-Thoma-Schule in Laufenburg. An der Grund-, Real- und Werkrealschule testen sich in der Woche 350 Schüler mit Nasen-Selbsttests. Die Schüler kommen in geteilten Klassen im wöchentlichen Wechsel zum Fernunterricht zur Schule. Die Familien haben zuvor Videos zur Anleitung bekommen. Laut Regel-Zachmann gebe es nur ganz wenige Eltern, die ihre Kinder wegen der Testung daheim lassen. Zwei Familien hätten selbst Spuktests besorgt, die dann in der Schule durchgeführt werden. „Auch diese Möglichkeit gibt es“, so die Schulleiterin. „Alle freuen sich, dass sie wieder in die Schule können und sind dankbar über diese Sicherheit.“ Auch die Lehrkräfte müssen sich testen lassen, seien aber sehr froh darüber.

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Grundschule Todtmoos: Schulleiter besorgt Tests selbst

Noch immer seien an der Grundschule Todtmoos keine Testkits des Ministeriums angekommen, so Schulleiter Jörg Oehler. Er selbst hatte aber rechtzeitig einige Spucktests bestellt. Aber auch die ehrenamtliche Mitarbeiterin des DRK, die die Tests an der Schule durchführt, hat noch einige Nasentests mitgebracht. „Wenn bis Donnerstag keine Tests da sind, muss ich welche in der Apotheke besorgen“. Denn: „Es ist wichtig, dass die Kinder so viel wie möglich in die Schule können, auch für das soziale Miteinander“, so Oehler. Die zweiten und vierten Klassen kamen am Montag in die Schule und wurden dort getestet. Zuvor habe die Schule eine Umfrage unter den Eltern gemacht, wobei 30 sich für die Tests in der Schule und sieben sich für die Tests zuhause ausgesprochen hätten. Nur ganz wenige Eltern wollen die Tests nicht. Die Folge: In der Klasse zwei kamen zwei von 14 und in der Klasse vier kamen drei von 14 am Montag nicht in die Schule.

Realschule Wehr: Lehrer drehen Erklär-Video

„Bei uns lief es wirklich gut, wir waren zwar alle etwas aufgeregt, konnten aber schnell klar machen, dass dies der richtige Weg ist, dass alle mit besserem Gefühl kommen können“, so Ellen Heuschmid, Konrektorin der Realschule Wehr. Die Lehrer Moritz Becker und Matthias Fink haben im Vorfeld ein Erklär-Video gedreht und hier auf Youtube gestellt. „So waren die Schüler gut vorbereitet“, sagt Heuschmid. In jeder Klasse gebe es ein bis zwei Eltern, die der Testung nicht zustimmten. „Ich finde es gut, dass getestet wird, weil es uns einen Schulbetrieb garantiert“, sagt die Konrektorin.

Lehrer Mortiz Becker von der Realschule Wehr erklärt in einem Video wie der Test durchgeführt wird.
Lehrer Mortiz Becker von der Realschule Wehr erklärt in einem Video wie der Test durchgeführt wird. | Bild: Screenshot Wehrle, Verena

Gemeinschaftsschule Hotzenwald: Einzelne Eltern diskutieren

Die Gemeinschaftsschule Hotzenwald hat die Tests vom Land noch nicht erhalten, wie Schulleiterin Marianna Husemann erzählt. So habe die Schule Spucktests von Nachbargemeinden ausgeliehen. In den Klassen 5 und 6 hätten Gemeindemitarbeiter bei der Durchführung geholfen. Einige Schüler ohne Einverständnis der Eltern hätte die Schule wieder nach Hause schicken müssen. Und vereinzelte Eltern kämen zur Schulleiterin zum Gespräch. „Ich bin die falsche Stelle zum Diskutieren, sie müssen sich an das Regierungspräsidium wenden“, ärgerte sich Husemann. Denn diese Einzelfälle hätten viel Zeit gekostet, die für die anderen Schüler benötigt werden.

Grundschule Murg: Am ersten Tag lief es gut

Das Testen der Schüler habe auch in der Grundschule Murg am ersten Tag gut geklappt, so Schulleiterin Stephanie Hikisch. Die Schule verwendet Nasentests, bei denen nur der rund zwei Zentimeter lange Wattebausch in der Nase verschwinden muss. Das komplette Kollegium sei geschult worden, damit klar ist, worauf geachtet werden muss. Die Kinder führen die Tests dann selbst durch. „Natürlich hatten die Kinder anfangs etwas Bedenken, aber danach war klar, dass es gut geht“, so Hikisch. Im Kollegium habe man entschieden, dass die Tests in der Schule durchgeführt werden sollten. „Damit wissen wir auch, dass alle Kinder getestet wurden.“