Eishockey: Sechs Jahre sind in einer Eishockey-Karriere eine lange Zeit. Dominik Bittner ist nach diesen sechs Jahren zurück bei den Schwenninger Wild Wings. Als gestandener DEL-Profi, Nationalspieler und Olympia-Teilnehmer sowie als Vater. Vor rund vier Monaten kehrte der Verteidiger, der bereits zwischen 2017 und 2019 für die Schwäne aufgelaufen war, an den Neckarursprung zurück.

Andere Schwerpunkte als in München

„Es war eine sehr gute Zeit, denn ich konnte und wollte das ganze Sommertraining hier mitmachen. Da geht es ja nicht nur um das Training auf dem Eis, sondern auch um Athletiktraining. Hier werden andere Schwerpunkte gesetzt als in München, hier geht es um Geschwindigkeit, schnelle Beine“, berichtet der nicht so neue Neuzugang, der sich deshalb nicht wirklich schwer tat, mit dem Zurechtfinden in der Doppelstadt.

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Wichtig war dem Abwehrspieler auch, schon möglichst viel Zeit mit den weiteren Deutschen im Schwenninger Team zu verbringen, denn sehr viele bekannte Gesichter aus seinen ersten beiden Jahren bei den Schwänen gibt es nicht mehr. Boaz Bassen und Mirko Höfflin waren damals schon Teamkollegen. „Bo hat sich ja optisch gar nicht verändert, der ist der Benjamin Button der DEL“, erklärt Bittner lachend. „Aber im Ernst: Wir haben jetzt zum Start der Vorbereitung schon ein sehr, sehr gutes Mannschaftsgefüge. Wir blicken ja jetzt schon auf das erste Spiel, da wollen wir den ersten Schritt zum weiteren Zusammenwachsen machen. Und nächste Woche ist ja dann das Trainingslager in Kreuzlingen, da werden wir als Gruppe sicher noch enger zusammenkommen“, schildert der 33-Jährige seine ersten Erfahrungen in den letzten Wochen.

Anlaufen gegen die Topstürmer des Gegners

Gemeinsame Erinnerungen hat der Oberbayer aber durchaus mit weiteren neuen Teamkollegen. „Mit Alexander Karachun habe ich damals in Heilbronn gespielt. Er war 18 und ich 20. Wenn ich mir anschaue, wo wir jetzt gut zehn Jahre später beide stehen. Das ist schon cool“, erzählt Bittner. Zudem gibt es speziell zwei Jungs, die sich wohl vor allem freuen dürften, dass der Mann mit der Rückennummer sieben wieder in Schwenningen ist.

„Meine Rolle in den letzten Mannschaften war ja auch immer die, gegen die Topstürmer des Gegners aufzulaufen. Und ich bin denen auch gerne unter die Haut gegangen. Ich habe das Gefühl, dass die Spinkies (Tylor und Tyson Spink, Anm. d. Red.) sehr froh sind, dass ich jetzt in ihrem Team bin“, sagt der Vater der zweijährigen Marlie grinsend.

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Für ihn ist es durchaus ein „anderes“ Gefühl, an die alte Wirkungsstätte zurückzukehren. Denn auch an den Wild Wings sind die vergangenen sechs Jahre nicht spurlos vorüber gegangen. „Es gibt auf allen Ebenen Veränderungen. Die Halle, die Kabine, der Spielstil sind anders. Aber am entscheidendsten ist der andere Anspruch, den der Verein hat. Das ist sehr erfreulich, das zu sehen. Man spürt das auch bei den Fans, Sponsoren, den Leuten in der Stadt – es herrscht hier eine ganz andere Euphorie. Damals war die Stimmung viel pessimistischer. Jetzt herrscht Aufbruchstimmung“, erinnert sich Dominik Bittner, der sich mächtig über den herzlichen Empfang beim öffentlichen Eistraining freute.

Viele wertvolle Erfahrungen

Doch auch der zweimalige WM- und einmalige Olympiateilnehmer hat sich selbst natürlich auch verändert. 570 DEL-Spiele stehen zu Buche, eine deutsche Vizemeisterschaft mit Wolfsburg und 36 Länderspiele. „Diese Erfahrungen haben mich auf jegliche Situation im Eishockey vorbereitet. Die Erfahrungswerte möchte ich hier sowohl in die Organisation, den Club, einbringen. Aber natürlich möchte ich auch für die jungen Spieler ein Ansprechpartner und eine Hilfe zu sein. Und ich hoffe, ich kann einiges an Eiszeit nehmen und dem Team mit Ruhe und Stabilität helfen“, umschreibt der Rechtsschütze seine Ambitionen bei den Wild Wings.

Die Vorfreude auf die dann dritte Spielzeit im Wild Wings-Trikot ist denn auch groß. Und auf was freut sich der Rückkehrer am meisten? Logisch, „am meisten freue ich mich auf das erste Derby hier zu Hause gegen Mannheim“, sagt Dominik Bittner mit einem ganz breiten Lachen.