Eishockey: „Gut! Es war schön. Ein solches Training mit so vielen Leuten hatte ich davor noch nicht. Das war schon eine tolle Stimmung und das widerspiegelt ja vermutlich auch die Saison. Das Stadion ist ja immer voll und laut“, beantwortet Niklas Hübner die Frage nach dem öffentlichen Eistraining und damit den endgültigen Start in die Saison 2025/26 ziemlich begeistert. Der Schwenninger Neuzugang ist allerdings schon seit Ende Juni am Neckarursprung, trainierte fleißig und hat schon so einiges erkundet.
Schon in der Jugend zu Gast gewesen
Dass der 21-Jährige bereits so früh in der Doppelstadt angekommen ist, hat allerdings einen nicht so schönen Grund. Hübner hatte sich Mitte Januar diesen Jahres eine Schulterverletzung zugezogen, die Reha noch in seiner Heimat Ingolstadt bestritten. Doch die finalen Maßnahmen fanden dann bereits in Schwenningen statt.
Natürlich waren die Örtlichkeiten nicht so richtig neu für den Abwehrspieler. „Die Helios Arena kenne ich auch schon von Nachwuchsturnieren. Mit dem ERC Ingolstadt war ich aber das letzte Mal vor ungefähr drei Jahren hier. Dann aber eben auch nur in der Halle“, berichtet Hübner. Tatsächlich hat der Linksschütze seine ersten DEL-Spiele für die Donaustädter vor gut drei Jahren absolviert. Es folgte ein leider verletzungsbedingt sehr kurzer „Ausflug“ nach Finnland zu Tappara Tampere in die U20-Mannschaft.
Nach der Rückkehr zu den Panthern bestritt Hübner die nächste Saison dann weitestgehend bei Kooperationspartner Ravensburg Towerstars und auch in der vergangenen Spielzeit kam er nur auf 18 Einsätze für die Ingolstädter. Ein Neuanfang sollte und musste her.
„Seit ich angefangen habe, Eishockey zu spielen, war ich immer nur in Ingolstadt. Abgesehen von den Einsätzen in Ravensburg, wo ich dann aber auch nur am Wochenende in einer Ferienwohnung übernachtet habe. Es wurde einfach Zeit, mal rauszukommen und für mich als Person den nächsten Schritt zu machen“, erklärt der Verteidiger. Dieser nächste Schritt führte zunächst einmal in die erste eigene Wohnung in Schwenningen. Zuvor hatte er noch bei seinen Eltern gelebt. „Es läuft gut. Kochen macht Spaß und geht bei mir recht schnell“, meint Hübner grinsend.
Auch sonst ist der U23-Profi bestens bei den Wild Wings angekommen. Mit Mirko Höfflin und Ben Marshall traf er auf zwei bekannte Gesichter, doch auch sonst gefällt ihm die Wild Wings-Mannschaft sehr. „Natürlich ist das gut, aber gar nicht so entscheidend. Viel wichtiger ist, dass das Team charakterlich wirklich top ist. Es macht keinen Unterschied, ob man älter oder jünger ist.“
Ganz uninformiert war der U18- und U20-Nationalspieler aber natürlich auch nicht. Daniel Schwaiger, im letzten Jahr in Schwenningen unter Vertrag, war der perfekte Ansprechpartner, obwohl er beinahe die gesamte Saison in Freiburg gespielt hatte. „Ich wusste, dass Dani ehrlich ist und nicht einfach was Schlechtes erzählt, nur weil es bei ihm nicht so gut gelaufen ist“, lobt Hübner seinen ehemaligen Ingolstädter Teamkollegen.
Ambiente mit sportlicher Perspektive
Sportlich ist die neue Schwenninger Nummer 72 bislang absolut zufrieden, doch auch der nicht unwichtige „Rest“ findet beim gebürtigen Oberbayern Anklang. „Bisher gefällt mir alles total gut. Ich mag diese beiden kleineren Orte, war schon viel unterwegs. Man kann viel unternehmen. Es gibt viel zu sehen und das in recht kurzer Entfernung, wie zum Beispiel den Bodensee. Das ist besonders schön am freien Tag“, sagt Hübner.
Die schöne Umgebung im Schwarzwald-Baar-Kreis war zumindest ein kleines Puzzleteil für den vollzogenen Wechsel zu den Schwänen. Wesentlich entscheidender waren aber die sportlichen Perspektiven. „Schon in den ersten Gesprächen mit Stefan Wagner und Tim Kehler (Assistenztrainer) klang das sehr gut für mich. Sie waren offen und ehrlich, haben mir erklärt, was sie sich vorstellen und, was ihre Pläne auch für die Zukunft sind“, berichtet der 1,90 Meter große und 87 Kilogramm schwere Athlet, der im Übrigen nebenher seit zwei Jahren ein Fernstudium im ‚Internationalen Management‘ absolviert.
Besonders die etwas längerfristigen Pläne waren deckungsgleich mit denen des Youngsters. „Ich möchte mich in das Team reinspielen. Wenn es persönlich passt und gut läuft, am besten für die nächsten Jahre. Ich möchte mich hier weiterentwickeln“, verrät Hübner. Der aber durchaus weiß, dass dies nicht ganz einfach werden wird, gerade auch angesichts der gerade erst überstandenen Verletzung.
Dennoch: „Ich möchte zunächst wieder Konstanz in meine Leistungen bringen und dann den älteren Spielern schon auch Druck machen“, so der Neuzugang grinsend.