Sie ist Vergangenheit, die Fasnacht des Jahres 2023. Am späten Fasnachtsdienstag haben die Hüüler sie mit entsprechendem Jammern und Wehklagen gewissermaßen kremiert. Von der Narren-Heimstadt im Gallusturm führte der Hüüler-Umzug mit dem obligatorischen Ecken-Auslaufen durch die Altstadt bis zum Rathausplatz.

Bevor der Böög mit lautem Knallen in Flammen aufging, hatte Oberhüüler Michael Jehle von einigen Missgriffen aus den vergangenen närrischen Wochen zu berichten. Hier Auszüge aus seiner Hüülerrede. Ohjeeeeee.

Fehlstart in Wallbach
Die Wallbacher Narren, so wusste er zu erzählen, hätten dieses Jahr einen schlechten Start gehabt. „Des mit dem Narrebaum-Stelle isch irgendwie in d‘Hose gange“, berichtete er. Nachdem sich der erste Baum in Teile auflöste, sei auch der Ersatz abgebrochen. Oberhüüler: „Erscht de dritti Baum hätt g‘hobe, und sie hänn en endlich chönne uffstelle.“ Ohjeeeeee.
Auch über Zunftmeister Rolf Meyers Orientierungslosigkeit informierte Oberhüüler Jehle das Narrenvolk. Dies habe sich zugetragen: Nach dem Narrentreffen in Tettnang marschierten Meyer und sein Gefolge wieder zum Bus. „Blöd war nur, dass sie in die falschi Richtung gloffe sind. Nach fascht einere Stund Verspätung hät sie dann de Bus unterwegs uffgläse“. Ohjeeeeee
Zum Schmunzeln auch die Geschichte vom „Glockner Christoph vu de Autolackiererei“. Der, so weiß der Oberhüüler, sei privat nach Öflingen gezogen, der Geschäftssitz blieb aber in Säckingen. Egal, „die gierige Wehrer hän em trotzdem Nachforderung für d‘Gewerbestür g‘schickt, 3000 Euro,“ so erzählte Michael Jehle. Gut, das Missverständnis habe auf der Stadtverwaltung Wehr geklärt werden können. Nur: „Ä paar Wuche spöter hät er vu de Stadt Wehr die Voruuszahlungs-Ufforderung für 2023 kriegt.“ Ohjeeeeee.

Beste Wäldermenüs
Was in einer Hüülerrede nicht fehlen darf, ist ein Ausflug in die örtliche Gastronomie: „Mit dene Beize rund um de Münsterplatz isch es nit gut bschdellt während dere Fasnacht“, befand der Oberhüüler, „eine tut jedes Joohr an Fasnacht umbaue und de Rescht hätt zu.“
Dafür gab es vom Oberhüüler ein dickes Lob für den Goldenen Knopf für feinste Wäldermenüs am ersten Faiße. „Lieber Christian Herzog, dankschön an Dich und diin Team“, sprach Jehle.
Wälder waagerecht
Apropos Wäldertag: Der war friedlich, gemütlich und ohne Stress“, resümierte Oberhüüler Jehle, „en schöne Daag“ – fast für alle. Nur für den Kohlbrenner Emil nicht, berichtete der Oberhüüler, denn der habe sich auf dem Weg zum Umzug bereits auf Höhe Hindeburgschule lang gelegt. „Dann war für ihn fertig, de wär‘ au gschiieder mit em Taxi gfahre.“ Ohjeeeeee.
Übrigens: Noch eine Fundsache
„De Rizzo Peter vu de Obersäckinger Hexe“, so die Kunde des Oberhüülers, „hätt am Dag noch em Wälder müsse feschtschtelle, dass an sinere Garderob zwei Wälderjacke hänge.“ Also: Falls ein Wälder seine Jacke vermisst, einfach beim Rizzo Peter melden. Ohjeeeeee.
Wasser oder was?
Nicht geschont wurde in der Grabesrede übrigens die eigene Narrengilde: Ziel war unter anderem Obermaisenhardt-Joggele Norbert Sittler. „Noch em Narrespiegel hätt er uff eimol e dickes Knie ka“, erzählte Michael Jehle. Erste Vermutung: Wasseransammlung. Doch weit gefehlt. „Es war kei Wasser, sondern 100 Prozent Fürstenberg.“
Hamid, der Geschirrspülmechaniker
Schauen wir nochmal bei der Gastronomie vorbei, namentlich bei Hamid von der Alten Zunft: „Des isch jo au so en Spezialist“, findet Oberhüüler Jehle. Als vor wenigen Tagen der Gschirrspüler den Dienst versagte, habe sich Hamid gedacht: Selbst ist der Mann. „Also hätt er des Gerät uusbaut und sich uff Fehlersuche gmacht“, so die Geschichte. Das Ergebnis: Nix. Kein Wunder, meint der Oberwüüler, die Maschinen war in Ordnung, nur die Sicherung war raus. Beim Zusammenbauen musste jedoch Fachpersonal helfen, „well die hätt er nümmi ällei ibaut kriegt.“ Ohjeeeeee.
Feuergefahr bei den Wildsäuen
Dann sind da noch die Narren der oberen Ortsteil – unsere Freunde, die Ripplinger Wildsäu, wie der Oberhüüler anmerkte. Die seien auf dem Weg zum Narrentreffen in Hartheim gewesen, als es „uff de Heimfahrt im Buss uff eimol afange hät z‘rauche und z‘stinke. De Bus isch dann rechts uuse und hät aghalte.“ Aber den Wildsäuen und dem Wildsau-Mitgleid und Vize-Füührwehrhäuptling Marc Jagenow sei das nicht geheuer gewesen, weshalb die einen Notruf abgesetzt hätten. „Dann isch en Grossuffgebot vo Polizei, Rettungsdienst und Füührwehr ko, wo sich dann um de durchbrennti Kupplung kümmert hän.“ Ohjeeeeee
Der langsamste Umzug der Region
Am Fasnachtssunndig war die Narrenzunft auch am Umzug in Wehr, der traditionell um 14.11 Uhr beginnt. Nach einer Stunde, also um 15.11 Uhr sei man gerade mal 50 Meter vorwärts gekommen, weshalb der Oberhüüler dem Wehrer Umzug als „Stehzug“ betitelte. „Bi jedere Beerdigung uffem Friedhof simmer schneller unterwegs wie in Wehr am Umzug.“ Ein Vorteil habe es aber dennoch gehabt: „Unseri Kammerwartin Dorle Friedrich Gutmann hätt die Zitt nutze könne und während dem gmütliche Spaziergang no zwei Joggele-Häser nähe könne.“ Ohjeeeee, bis näxt Johr.
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