Alt-Stadtrat, Alt-Kreisrat und nun auch noch Ex-Oberwälder: Franz Michler, bekannter Architekt und charismatischer, streitbarer und rhetorisch versierter Bad Säckinger Ex-Kommunalpolitiker hat nun einen weiteren Abschied angekündigt. In fünf Tagen wird er nach zwölf Jahren nicht mehr den närrischen Trupp der Wälder anführen, die traditionell fürs Narrenbaumstellen und Livitenlesen des Bürgermeisters am Wäldertag verantwortlich sind.

Oberwälder seit 2012

Sein inoffizielles Amt als Oberwälder trat Franz Michler im Jahr 2012 an – just in jenem Jahr, in dem auch Alexander Guhl seine erste Bad Säckinger Fasnacht als Bürgermeister feiern konnte. Dass der schwäbische SPD-Mann im Rathaus nun auch den alemannischen Ex-FDP-Protagonisten Michler politisch überlebt hat, dürfte Guhl mit Genugtuung zur Kenntnis nehmen.

Der Abschied von Franz Michler wirft natürlich auch Fragen auf: Zum Beispiel, ob die Visitenkarte Michlers künftig auch den Titel des Ex-Oberwälders führt? Passen die vielen Ex-Titel überhaupt drauf? Und bekommt er als „Oberwälder i. R.“ eigentlich ein Ruhegehalt – beispielsweise in Form einer regelmäßigen Zäpfle-Spende? All dies bleibt unklar.

Ein Schweizer übernimmt

Klar ist dagegen, wer Michlers Nachfolge wird. Und das ist tatsächlich ein Novum: Als Oberwälder fungiert künftig kein Säckinger, kein Hotzenwälder, kein Badener, ja noch nicht einmal ein Deutscher: Es ist Patrick Wagner, Schweizer Rechtsanwalt aus dem benachbarten Fricktal, aber schon seit vielen Jahren in der Bad Säckinger Fasnacht daheim.

Der neue Oberwälder Patrick Wagner (2. v.l.) übernimmt das Amt von Franz Michler (r.).
Der neue Oberwälder Patrick Wagner (2. v.l.) übernimmt das Amt von Franz Michler (r.). | Bild: privat

In einer streng vertraulichen Mail an unsere Redaktion fragt Patrick Wagner selbst ironisch: „Droht am Ende gar eine ‚unfreundliche Übernahme‘ des Wäldertags 2024 aus der Schweiz?“ Wir sind jedenfalls gespannt, ob es am kommenden Ersten Faissen nun statt Speck und Brot ein zünftiges Fondue gibt.

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