Andreas Gerber andreas.gerber@suedkurier.de

Die Stadt will den ökologischen Umbau Bad Säckingens weiter vorantreiben. Der Schwerpunkt der nächsten Schritte ist dabei der Klimaschutz. Hier geht es vor allem um die privaten Haushalte. Denn die Zahlen sind eindrücklich: Zwischen 30 und 40 Prozent der gesamten Energie, die in Bad Säckingen verbraucht wird, geht auf Kosten der privaten Haushalte. Für den städtischen Umweltreferent Ralf Däubler ist deshalb klar: Genau da muss man ansetzen. Die Stadt startet deshalb zwei Kampagnen, die Ralf Däubler diese Woche gemeinsam mit Bürgermeister Alexander Guhl der Öffentlichkeit vorstellte. Der Clou: Im Rahmen der Aktion spendiert die Stadt für Bad Säckinger Hausbesitzer 50 Energie-Checks, die von Experten der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg durchgeführt werden.

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„In den Gebäuden steckt enormes Potenzial“, sagte Däubler in Zusammenhang mit dem Thema Energieeinsparungen. Vor allem der Altbaubestand der Stadt sei hier die vorderste Zielgruppe. Stichworte sind dabei unter anderem die Heizungssysteme oder etwa die Fassadendämmung. „Natürlich wissen wir auch: wer eine funktionierende Ölheizung hat, denkt im Moment nicht an Erneuerung“, so Däubler. Gleichwohl will die Stadt Anreize geben, sich mit dem Thema frühzeitig auseinanderzusetzen. Däubler: „Man sollte sich Gedanken machen, bevor die Heizung kaputt geht.“

Welche Heizung ist die beste für mein Haus? Diese Frage stellen sich Hauseigentümer, beantworten kann sie ein Heiz-Check.
Welche Heizung ist die beste für mein Haus? Diese Frage stellen sich Hauseigentümer, beantworten kann sie ein Heiz-Check. | Bild: Hauke-Christian Dittrich

Eine der ersten Fragen für Hausbesitzer ist in diesem Zusammenhang: Welche Heizung passt zu meinem Haus? Da soll die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg helfen. Unter anderem wird die Energie- und Klimaschutzberaterin Erika Höcker Heiz-Checks durchführen. Diese Aktion ist eine Pilotprojekt der Verbraucherzentrale, die eigentlich schon im März hätte beginne sollen, aber wegen Corona verschoben wurde, so Erika Höcker. Bad Säckingen sei hier eine Pilotkommune geworden.

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50 Bad Säckinger können also einen Gratis-Heiz-Check ergattern. Anmelden kann man sich bei der Stadtverwaltung Bad Säckingen. Wer nicht zum Zuge kommt, kann sich dennoch zum Check anmelden, die Kosten liegen bei 30 Euro – aber nur deshalb, weil das Bundesumweltministerium den Heizcheck stark fördert. Ohne die Förderung durch das Ministerium würde er 278 Euro kosten.

Wie funktioniert der Check? Wenn ein Termin vereinbart wurde, besucht ein Energieberater der Verbraucherzentrale den betreffenden Hausbesitzer, begutachtet die Heizsituation, das Gebäude, die Verbrauchswerte (Unterlagen bereithalten) und bespricht alles Nötige mit dem Eigentümer. Einige Tage später wird ein schriftlicher Bericht übermittelt, der die Frage nach der besten Heizanlage beantwortet.

Um das Klimabewusstsein weiter in den Fokus zu rücken, will die Stadt künftig auch eine „grüne Hausnummer“ vergeben. Wer an der Aktion „Energie-Effizienzhaus Bad Säckingen“ teilnimmt, kann eine solche Klima-Hausnummer bekommen. Welche Voraussetzungen die Gebäude haben müssen, erfahren Interessierte ebenfalls im Umweltreferat der Stadt (Kontakt im Infokasten).

Unterstützt wird die Stadt Bad Säckingen bei den beiden Aktionen auch finanziell oder mit Beratungen von mehreren Partner, der Energieagentur Südwest, der Volksbank Rhein-Wehra, der Sparkasse, der Familienheim, der Architektenkammer, den Stadtwerken und der Firma Gutex.