Der Ausbau der schulischen Infrastruktur gehört zu den drängenden Aufgaben vieler Kommunen – so auch in Bad Säckingen, wo gegenwärtig mehrere Baustellen im Fokus der Aufmerksamkeit stehen.

Großprojekt Hans-Thoma-Schule läuft seit 2022
Im Mittelpunkt steht gegenwärtig der Neubau für die Hans-Thoma-Schule mit einem Investitionsvolumen von 5,05 Millionen Euro. „Es gab dort auf dem Weg zur Gemeinschaftsschule klare Vorgaben für ein Raumkonzept. Als der gemeinsame Raumbedarf mit der Rudolf-Kirchhofer-Realschule von 1000 Quadratmetern feststand, konnten wir 2022 mit der Umsetzung des Konzeptes beginnen“, erläutert Bürgermeister Alexander Guhl und führt weiter aus: „Bis jetzt läuft es bei den Baumaßnahmen für den Neubau sehr gut und wir sind sehr zufrieden, auch weil das Projekt im Kostenrahmen geblieben ist.“ Dabei sei der Stadtverwaltung stets bewusst, „dass wir bei den 5,05 Millionen von einem Niedrigpreis sehr weit entfernt sind.“

Erhalt der Schulgebäude personelle und finanzielle Herausforderung für die Stadt
Bürgermeister Guhl ordnet den Neubau für die Hans-Thoma-Schule in eine lange Reihe von Sanierungsmaßnahmen der Stadt im schulischen Bereich ein. „Wir haben auf diesem Sektor viele Baumaßnahmen durchgeführt, die personell und finanziell gemeistert werden mussten“, führt er aus und ist überzeugt davon, „dass die Stadt Bad Säckingen generell sehr viel für Kinder und Familien leistet.“
Es handele sich bei den Schulen um intensiv genutzt Gebäude, für die täglich etwas getan werden müsse, wobei auch der Einsatz der einzelnen Hausmeister eine wichtige Rolle spiele. „Wir sind in Bezug auf die schulischen Räumlichkeiten in der Stadt sehr gut aufgestellt“ erklärt Guhl, nicht ohne einen Blick auf einige kritische Bereiche zu werfen: „Was nicht gut ist, sind die Sportstätten. Hier ist die Dürerhalle ein großes Sorgenkind und auch die Scheffelhalle genügt meinen Ansprüchen nicht.“

Der Neubau soll zum Schuljahr 2026/27 bezogen werden
Nach Auskunft von Margit Ulrich, Leiterin des Fachbereiches Bauen und technische Dienste, sind von den Gesamtmitteln für den Neubau bei der Hans-Thoma-Schule bereits etwa 3,5 Millionen Euro vergeben. Der in einer Holz-Hybrid-Bauweise durchgeführte Rohbau sei im Oktober 2024 begonnen worden, das Richtfest für den kommenden September vorgesehen. „Mit dem Start des Schuljahres 2026/27 soll der Neubau bezugsfertig sein und wir liegen hier gut im Zeitplan“, erklärt Ulrich und ergänzt: „Da wir bei diesem Neubau vom Unterricht im bestehenden Gebäude ganz unabhängig sind, spielen die bevorstehenden Sommerferien keine Rolle.“

Vielmehr beginne im Herbst 2025 mit dem Innenausbau der zweite große Bauabschnitt. Bereits im Oktober werde mit den Arbeiten für die Innenwände begonnen, schrittweise schlössen dann die Gewerke für den Estrich und Bodenbelag, die Fenster sowie die Installationen für den Sanitär- und Heizungsbereich oder die Gipser- und Trockenbauarbeiten an. „Zuletzt erfolgt die technische Ausstattung, etwa mit Beamern und Leinwänden oder die Möblierung des Gebäudes“, erklärt Ulrich. Ein Bauabschnitt, für den noch einmal Aufträge in der Höhe von rund 1,5 Millionen Euro zu vergeben seien.

Zusätzliche Photovoltaikanlage an Dach und Fassade
Insgesamt zeichne sich der Neubau durch den besonderen Wärmeschutz der Energieeffizienzklasse 40 aus – „wir freuen uns, wenn das Gebäude hierdurch wenig Heizungs- und Stromkosten verursacht“, hebt Ulrich ausdrücklich hervor. Von besonderer Bedeutung sei darüber hinaus die vom Neubauprojekt unabhängige Installation einer Dach- und Fassaden-Photovoltaik-Anlage durch die Bürgerstiftung und die Stadtwerke, welche die Investitionen für diese Projekte trügen.

Abbau der Klassencontainer kommt dem Schulhof zugute
Mit dem Abschluss der „Großbaustelle“ Hans-Thoma-Schule und dem Bezug des Neubaus zum Schuljahresbeginn 2026/27 erfolge laut Ulrich auch der Rückbau der vier Container bei der Schule und der beiden Container der Rudolf-Kirchhofer-Realschule, die in den vergangenen Jahren als Klassenzimmer dienten. „Da der Neubau in Gänze der Gemeinschaftsschule zugeteilt wurde, erhält die Realschule nach dessen Bezug Räumlichkeiten in dieser Schule“, so Ulrich weiter.
Die durch den Rückbau der Container frei werdenden Flächen stünden dann für den Schulhof und Parkmöglichkeiten zur Verfügung. Für die Zukunft der Hans-Thoma-Schule werde gegenwärtig der Zustand der Fenster im blauen Gebäude geprüft, da diese in einem schlechten Zustand seien. „Hier prüfen wir, ob die Kosten für neue Fenster im nächsten Doppelhaushalt der Stadt angemeldet werden müssen.“

Sanierung der Schulen in Bad Säckingen sind eine Daueraufgabe
Für Bürgermeister Alexander Guhl sind die vielen Schulsanierungen keine neue Herausforderung, sondern seit Jahren „hochaktuell“. „Wir haben auf diesem Sektor in den vergangenen Jahren sehr vieles unternommen und auch eine Menge erreicht“, erklärt Guhl gegenüber dem SÜDKURIER. So stünde die Generalsanierung der Roten Villa des Scheffel-Gymnasiums mit einem Finanzvolumen von 2,2 Millionen Euro kurz vor dem Abschluss. Auch seien mit der Erneuerung des Lehrerzimmers und der Räume für die Kernzeitbetreuung in der Weihermattenschule oder der Generalsanierung der Flößerhalle in Wallbach und der Badmattenhalle weitere Schul- und Sportstätten von der Stadt in den vergangenen Jahren neu gestaltet worden.
Überdies sei die Modernisierung der Sportanlagen der Hans-Thoma-Schule und der Rudolf-Kirchhofer-Realschule erfolgt und in der Gemeinschaftsschule neben neuen Fachräumen auch eine Mensa eingerichtet worden. Mit der Einführung der Ganztagsbetreuung an den Grundschulen stünden an der Anton-Leo-Schule und der Weihermattenschule zukünftig weitere Baumaßnahmen an.