Bad Säckingen Im Zuge von Umbauarbeiten sind in den Räumen im Amtshaus der Stadt, die bisher als Büro der Notarkanzlei Stadtler genutzt worden sind, eine Kinderkrippe entstanden. Die Tagesmutter Sabrina Protzel hat sich dort niedergelassen und kümmert sich seit Ende März nicht nur um Kinder im Alter von ein bis fünf Jahren aus Privathaushalten, sondern übernimmt im Auftrag der Stadt auch Kinder, die noch keinen Kindergartenplatz haben. Die meisten notwendigen Umbauarbeiten für ein kindgerechtes Interieur sind von Mitarbeitern des städtischen Bauhofs erledigt worden.
„Tageseltern, das ist ein Thema, das mich als Bürgermeister beschäftigt“, gibt Bürgermeister Alexander Guhl zu. Denn immer noch gebe es zu wenige in Bad Säckingen. „Und wenn es Tagesmütter gibt, dann haben wir keine Räume“, so Guhl weiter. Denn nicht alle Tagesmütter möchten ihre Arbeit in der Privatwohnung leisten. Die ersten Räume für Tagesmütter sind im Jahr 2021 mit dem Bau des Campus-Kindergartens entstanden. „Doch ich habe mir auch Räume in der Innenstadt gewünscht“, erklärt Guhl des Weiteren. Nur sei das nicht so einfach. „Räume für die Kinderbetreuung müssen bestimmte Kriterien erfüllen“, sagt die Stadtbaumeisterin Margit Ulrich.
Die Räume im Amtshaus, die bisher als Kanzlei für einen Notar gedient haben, standen bereits längere Zeit leer und eine Nutzung war noch nicht festgelegt. „Wir hatten zwar viele Anfragen für Interessenten für Wohnungen“, berichtet die Stadtbaumeisterin. Doch es stand fest, dass die Räume einer sinnvollen Nutzung für die Allgemeinheit zugeführt werden sollten. „Erst im Dezember ist die Idee entstanden, in diesen Räumen einen Ort für Tagesmütter einzurichten“, erklärt der Bürgermeister. Zumal sich die Räume mitten im Schlosspark befinden und nebenan ein Spielplatz eingerichtet ist. Und es waren einige Umbaumaßnahmen notwendig. In den vergangenen drei Monaten ist eine neue Küche mit modernen Einbaugeräten installiert worden. Das vorhandene Badezimmer ist vollständig saniert worden. So ist es mit Warm- und Kaltwasseranschlüssen, neuen Abwasserleitungen und neu gefliest worden. Zusätzlich ist eine Dusche eingebaut worden. Alle Heizkörper sind verkleidet worden, und auf dem Balkon ist eine Schutzplatte zur Erhöhung der Kindersicherung angebracht worden. Es gab einen neuen Anstrich und neue Sockelleisten. „Die Arbeiten sind fast alle von unserem städtischen Bauhof erledigt worden“, lobt der Bürgermeister. Lediglich die Elektroinstallationen, die Sanitär- und Fliesenarbeiten und die Verdunkelungsrollos sind an Fremdfirmen vergeben worden. Rund 20.000 Euro sind für die Arbeiten veranschlagt worden, und dieser finanzielle Rahmen wurde eingehalten.
Aktuell werden drei Kinder zwischen ein und drei Jahren von Sabrina Protzel betreut. Bis zu fünf Kinder kann sie in ihrer Gruppe aufnehmen. „Wobei es darauf ankommt, wie alt die Kinder sind“, sagt sie. Denn je jünger die Kinder, desto intensiver sei die erforderliche Betreuung. Die jüngeren Kinder sind meist am Vormittag in Protzels Obhut, während am Nachmittag eher die älteren Kinder da sind. Wobei auch das nicht festgeschrieben sei. In welchem Zeitraum und an welchen Tagen die Kinder betreut werden, das findet jeweils in Absprache mit den Eltern statt.