Mehr Grünflächen schaffen, bestehende Bäume retten, die Aufenthaltsqualität verbessern: Das will die Stadt zwischen Riedleparkstraße und Maybachplatz realisieren. Die historische Allee soll in den kommenden Jahren zur Klimastraße werden. Die dazugehörigen Maßnahmen beinhalten, dass Grünstreifen verbreitert, Verkehrsflächen und damit auch Parkplätze reduziert werden. Zudem soll der von Straßen umzingelte Maybachplatz begrünt werden.

Förderzusage vom Bund

Oberbürgermeister Simon Blümcke schickte der Debatte voraus: „Das ist schon etwas mehr als ‚wünsch dir was‘.“ Baubürgermeister Fabian Müller verwies dabei auf den aktuellen Zustand der Riedleparkstraße, der eine Sanierung der Fahrbahn unabhängig von den anderen geplanten Maßnahmen erforderlich mache. Mit einer Förderzusage von rund 2 Millionen Euro aus einem Bundesprogramm könne man 54 Prozent der Kosten für das gesamte Projekt decken.

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Manuel Plösser (CDU) hielt dennoch andere Themen für drängender. „Ich glaube, dass man die Situation mit geringerem Aufwand und weniger Mitteln verbessern kann.“ Die Christdemokraten würden den Vorschlag daher ablehnen. Jochen Meschenmoser (FW/FDP) entgegnete, dass es sicher immer Projekte gebe, die je nach Blickwinkel wichtiger scheinen. Dennoch sei es unerlässlich, Maßnahmen, die schon lange in der Planung sind, umzusetzen.

Schatten unter Bäumen wird immer wichtiger

Die Grünen hielten die Kosten trotz angespannter Haushaltslage und angesichts der hohen Förderquote für vertretbar. „Es reicht nicht, einzelne Bäume auszutauschen“, befand Claudia Huesmann für ihre Fraktion. Tillmann Stottele (SPD/Linke) hielt die Vorlage gar für den großen Wurf: „Während ganz Deutschland derzeit unter der Hitze ächzt und den Schatten unter Bäumen sucht.“

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Simon Wolpold (Netzwerk) sah in der Begrünung zwar ein lohnenswertes Ziel, die Mittel ließen sich aktuell aber besser verwenden. Bei der Umgestaltung des Maybachplatzes überwogen für ihn die Vorteile. Da die Arbeiten innerhalb der Verwaltung und mit städtischen Mitarbeitern vorgenommen werden könnten, seien die Kosten überschaubar. Die AfD hielt das Geld am Maybachplatz für gut investiert, den „großen Wurf“ für die Riedleparkstraße könne man hingegen nicht erkennen.

Gerade an den jüngeren Bäume werden Schäden durch die zunehmende Hitze und Trockenheit sichtbar.
Gerade an den jüngeren Bäume werden Schäden durch die zunehmende Hitze und Trockenheit sichtbar. | Bild: Fabiane Wieland

Renate Gauß, Leiterin der Abteilung Stadtgrün, nannte die Maßnahme „eine Investition in die nächste Generation“. Man könne die Allee bei den aktuellen klimatischen Bedingungen so sonst nicht halten. Schon jetzt seien Bäume beschädigt, und das nicht nur aufgrund der zunehmenden Wasserknappheit. „Wenn wir die Bäume nicht mehr haben, dann ist eine Allee so bald nicht wieder herstellbar“, mahnte sie. Auch OB Blümcke betonte: „Wir müssen hin und wieder ins Tun kommen.“ Am Ende wurden alle Maßnahmen mehrheitlich beschlossen.