Zum Amtsantritt eine Bundestagswahl: So meistert Marion Isele die große Herausforderung

„Ich bin gegenwärtig nur zum Schlafen zu Hause“: Prägnanter kann Marion Isele nicht formulieren, wie stark sie derzeit gefordert ist. Sie ist Leiterin des Ordnungsamtes und daher auch für die Vorbereitungen der Bundestagswahl am 23. Februar verantwortlich.

Das ist dieses Mal eine besondere Herausforderung, denn durch den vorgezogenen Wahltermin war die Zeit enorm knapp. Weihnachten und der Jahreswechsel mit etlichen freien Tagen machten das auch nicht leichter.

Ihre erste Wahl als Ordnungsamtsleiterin

Für Marion Isele kommt noch eines hinzu. Es ist die erste Wahl, die sie als Ordnungsamtsleiterin und somit auch Wahlleiterin organisiert, denn sie hat die Stelle erst vor drei Monaten als Nachfolgerin von Uwe Böhler übernommen. Als sie am 1. November ihren Dienst im Bad Säckinger Dienst begonnen hat, ahnte sich noch nichts davon, dass wenige Tage später die Ampelkoalition zerbrechen würde und sie mit ihrem Team in kürzester Zeit eine Bundestagswahl organisieren muss.

„Insgesamt kosten die Wahlvorbereitungen viel Energie und ich bin sehr froh über die tolle Unterstützung meiner Mitarbeiter im Rathaus“, hebt die Ordnungsamtsleiterin hervor. Auch deshalb könne sie inmitten dieser stressigen Tage unumwunden sagen: „Ich habe Spaß an dem, was ich mache.“

Über 100 Wahlhelfer im Einsatz

Für den Außenstehenden kaum ersichtlich, sind seit der Festsetzung des vorgezogenen Wahltermines eine ganze Reihe von Aufgaben im Ordnungsamt akribisch auszuführen. „Das beginnt schon mit der Erstellung und ständigen Kontrolle des Wählerverzeichnisses, da es unter den 18.200 Einwohnern von Bad Säckingen immer wieder Veränderungen gibt“, erklärt Isele.

Von zentraler Bedeutung sei für sie auch die Einteilung der über 100 Wahlhelfer mit ihren verschiedenen Aufgaben wie Schriftführer oder Wahlleiter in einem Wahllokal. „Neben den Mitarbeitern der Stadt und Gemeinderäten ist hier eine große Zahl von Ehrenamtlichen als Wahlhelfer aktiv. Auch wenn eine Kommunalwahl deutlich komplizierter ist, werden diese von uns für die Bundestagswahl gut vorbereitet, damit am 23. Februar bei der Abstimmung alles glattläuft“, so Isele.

Für alle Bürger sei zudem das nötige Material zu bestellen gewesen: „Da geht es auch um Umschläge und Beipackzettel mit Erklärungen, aber vor allem um die Bestellung der Wahlzettel in einer Druckerei. Hier mussten wir allerdings die endgültige Bestätigung der Kandidatenlisten der einzelnen Parteien abwarten und können nun sagen, dass die Wahlzettel in Bad Säckingen auf jeden Fall rechtzeitig eingetroffen sind.“

Knapp 30 Prozent der Wahlberechtigten beantragen Briefwahl

Parallel liefen auch die Vorbereitungen für die Briefwahl auf Hochtouren – jeder, der bei der Rathausverwaltung einen Antrag auf Erteilung eines Briefwahlscheines gestellt habe, müsse diesen innerhalb weniger Tage nach dem 10. Februar postalisch erhalten. Bereits heute sei es möglich, so Isele, in einer Wahlbox im Erdgeschoss des Rathauses den Briefwahlzettel auszufüllen oder bereits ausgefüllt in einen Briefkasten an der Rathaustüre einzuwerfen.

„Besonders interessant ist es hierbei, dass die anonymen Wahlzettel des Briefwahlbezirkes III für das Statistische Landesamt gesondert ausgewertet werden. Dies ermöglicht es der Behörde, im Anschluss an die Wahl die Verteilung der Stimmen nach Alter und Geschlecht näher zu bestimmen“, sagt sie. Doch auch bei dieser statistischen Erfassung werde das Wahlgeheimnis streng gewahrt.

Neben der Organisation der Stimmabgabe obliegt der Leiterin des Ordnungsamtes unter anderem auch die Zulassung der Wahlwerbestände der einzelnen Parteien in der Stadt und die Kontrolle der korrekten Aufhängung der Wahlplakate durch diese.

Trotz des Stresses hat Marion Isele ihre Bewerbung nicht bereut: „Als ich von der Stelle im hiesigen Ordnungsamt hörte, wusste ich gleich, dass es eine interessante Aufgabe ist und habe mich damit auseinandergesetzt, ob es die richtige Herausforderung für mich ist.“ Sie ergänzt: „Ich war und bin mit Leib und Seele Polizistin. Doch die Leitung des Ordnungsamtes in Bad Säckingen reizt mich. Ich wollte mich der Aufgabe stellen.“

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