Was läuft gut in Bad Säckingen und wo drückt der Schuh? Bereits zwei Umfragen lieferten in diesem Jahr Ergebnisse darüber, wie Passanten die Innenstadt bewerten. Aktuell startet die dritte, weitaus intensivere Befragung über vier Wochen hinweg – „eine gute Gelegenheit für jeden, der mag, Verbesserungen anzustoßen“, sagt die städtische Wirtschaftsförderin Elisabeth Vogt.
Sauberkeit, Einzelhandel, Mobilität – das sind nur einige Aspekte, die Passanten im Rahmen der deutschlandweiten Untersuchung „Vitale Innenstädte“ bewerten können. Die Aktion läuft alle zwei Jahre unter der Regie des Instituts für Handelsforschung (IFH) Köln, jetzt auch in Bad Säckingen: seit 26. September, bis zum 26. Oktober in der Innenstadt immer donnerstags und samstags. Ziel sei, anhand der Umfrageergebnisse eine Entwicklung der Stadt über Besserung und nötige Verbesserung festzustellen, so Vogt.
Mobilität steht im Fokus
Die vierwöchige Aktion soll vorherige Umfragen dieses Jahres vertiefen, wie die eintägige Befragung im Februar durch die Innenstadtberatung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Hochrhein-Bodensee und die Befragung im Mai durch die Unabhängige Bürgerliste (UBL).

Neben den bisherigen Fragen zur Attraktivität der Stadt, dem Einkaufsverhalten, der Häufigkeit und dem Grund des Besuchs liege diesmal ein Fokus auf Mobilität, schreibt Vogt in einer Pressemitteilung. Passanten bewerten dann in Schulnoten von 1 bis 6 zum Beispiel die Auto- und Fahrradfreundlichkeit, die Parkmöglichkeiten und die Erreichbarkeit der Stadt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Das kann dem Fragebogen der IFH Köln entnommen werden.
Meinung äußern und mitgestalten – auch anonym
Gefragt wird in der Alten Baslerstraße, bei den Beck-Arkaden, dem Bahnhofsvorplatz, der Holzbrücke, sowie der Lohgerbe-Passage in der Schützentraße und am Münsterplatz. „Menschen können da wirklich gezielt auf die Mitarbeiter zugehen und auch anonym ein paar Anregungen geben“, animiert Vogt. Mitmachen könne jeder, nicht nur die Bürger und Besucher, sondern beispielsweise auch die Händler und Gastronomen der Stadt.
Antworten lohnt sich
Aus der Befragungen der UBL wurde der Wunsch nach Trinkwasserbrunnen deutlich, erzählt Vogt. „Das ist eine lustige Geschichte, denn der Förderantrag dafür lief bereits und läuft immer noch“, sagt die Wirtschaftsförderin. So bekomme die Stadt wahrscheinlich zwei neue Brunnen.
Welche weiteren Maßnahmen möglich werden, um die Innenstadt besser und attraktiver zu gestalten, soll nun eine neu gegründete „Aktionsgruppe Innenstadt“ erarbeiten.

Jeder kann sich der Gruppe anschließen
Vertreter aus Politik, Gewerbe, Gastronomie sowie Dienstleister und Bürger haben sich der Gruppe angeschlossen, um Ergebnisse aus vergangenen sowie aktuellen Umfragen zu diskutieren. „Und wir wollen auch gern noch mehr, die mitmachen“, sagt Vogt. Es sei eine offene Runde unter dem Dach der Wirtschaftsförderung, bei der jeder in den Austausch über die Stadt gehen kann. In einzelnen Arbeitsgruppen würden sich dann Themen gewidmet, die Teil der Umfragen sind.
Aus all den Ergebnissen würden dann geeignete Handlungsempfehlungen erschlossen, um die Attraktivität und Lebensfähigkeit der Innenstädte sicherzustellen, erklärt Vogt.
Luft nach oben, aber viel Gutes ist schon da
Auch wenn die Stadt an einigen Stellen Verbesserung braucht, läuft es an anderer Stelle schon ziemlich gut: „Wir haben eine vielfältige Stadt mit Sehenswürdigkeiten, dem Rhein mit Bänkchen an der Promenade, und Geschäften mit allem, was man braucht“, zählt Vogt auf. Aus vergangenen Umfragen weiß sie auch, dass Besucher die Stadt immer besser bewerten als Bewohner. Letzteren würden negative Aspekte eher auffallen – „völlig normal“, so Vogt, die im Sinne der Verbesserung auf viele Umfrageteilnehmer aus Bad Säckingen hofft.