Hemut Kohler

Der meteorologische Sommer 2021 war im Vergleich zum langjährigen Mittel viel zu nass und auch zu kalt. Was wohl jeder im Gefühl hat, bestätigen auch die Daten der Wetterstation im Bad Säckinger Kurgebiet. Die Höchsttemperatur lag in diesem Sommer bei 32,1 Grad Celsius, an nur sechs Tagen übersprang die Temperatur die 30-Grad-Marke.

Wer nach dem 1,4°C zu kühlen Frühling auf einen warmen Sommer hoffte, wurde enttäuscht, denn der Hochsommer fand nur während zwei Wochen im Juni und einer knappen Woche im August statt. Auch die Hundstage als normalerweise heißesten Tage des Jahres zwischen dem 23. Juli und 23. August zeigten sich zahnlos. Die Wettersingularität Siebenschläfer, also ein Wetterereignis mit hoher Eintretenswahrscheinlichkeit Ende Juni, Anfang Juli hat diesen meteorologischen Sommer voll bestätigt. Laut der Siebenschläferregel sollte es einen zu kühlen und niederschlagsreichen Sommer geben und das traf zu.

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Mit einem Niederschlagsüberschuss von 170,2 Liter pro Quadratmeter (l/m²) war der meteorologische Sommer 2021 der niederschlagsreichste Sommer seit Messbeginn 1966 und mit nur 41 Sommertagen (ab 25°C, Norm 53,7 Tage) und nur sechs Hitzetagen (ab 30°C, Norm 22,6 Tage) fielen die 72,5 S unden zu sonnenscheinarmen Sommermonate 0,1°C zu kalt aus.

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  • Juni: Der erste Sommermonat war reich an Gewittern: Gewitter gehörten in diesem Juniwetter dazu wie das Amen in der Kirche. Der erste gewitterreiche Sommermonat war in Bad Säckingen entgegen der Norm von 1991 bis 2020 1,9°C zu warm, 63,6 l/m² zu niederschlagsreich und die Sonne zeigte sich genau im Bereich des langjährigen Junisolls.
  • Juli: Noch nie seit Aufzeichnungsbeginn gab es so viel Niederschlag in einem Juli. Noch nie seit Messbeginn 1997 hatten wir einen Juli ohne Hitzetag (ab 30°C). Noch nie seit 1966 fiel soviel
    Regen in einem Juli und nur im März 2001 mit 288,2 l/m² und im November 2002 mit 248,8 l/m² gab es mehr Niederschlag. Der 43 Stunden zu sonnenscheinarme mittlere Sommermonat war somit gegenüber der Norm von 1981 bis 2020 1°C zu kalt und mit 243,2 l/m² 135 l/m² zu niederschlagsreich.
  • August: Der letzte Sommermonat bescherte nur acht Sommertage (ab 25°C) und zwei Hitzetage (ab 30°C): Mit nur einer Hochsommerwoche zwischen dem 10. und 15. August fiel der letzte meteorologische Sommermonat gegenüber der Norm von 1991 bis 2020 mit nur zwei Hitzetagen (ab 30°C, Norm 8,1 Tage) und acht Sommertagen (ab 25°C, Norm 18,5 Tage) 1,1°C zu kühl aus und trotz einem Sonnenscheindefizit von 29,5 Stunden war der August 25 l/m² zu niederschlagsarm.

Das Wetter des Sommers in Zahlen

Die 3 Sommermonate in Zahlen im Vergleich zur Normwertperiode von 1991 bis 2020:
Niederschlagstage: 56 Tage 14,8 Tage über dem langjährigen Mittel
Niederschlagsmenge: 487,6 l/m² 170,2 l/m² über dem langjährigen Mittel
durchschnittliche Höchsttemperatur: 24,24 °C 1,80°C unter dem langjährigen Mittel
durchschnittliche Tiefsttemperatur: 14,27 °C 0,73°C über langjährigen Mittel
Durchschnittstemperatur: 18,85 °C 0,07°C unter dem langjährigen Mittel
Sommertage (ab 25°C): 41 Tage 12,7 Tage unter dem langjährigen Mittel
Hitzetage (ab 30°C): 6 Tage 16,6 Tage unter dem langjährigen Mittel
Tiefsttemperatur: 8,7 °C am 28.08.2021
Höchsttemperatur 32,1 °C am 17.06.2021
Sonnenscheindauer 687 Std. 72,5 Std. unter dem langjährigen Mittel