Es ist voraussichtlich die letzte Jahresbilanz der Volksbank Rhein-Wehra, die der Vorstandsvorsitzende Werner Thomann vor Ostern vorlegte. Wenn im Mai die Vertreterversammlung der Genossenschaftsbank zustimmt wird das Bankhaus rückwirkend zum 1. Januar 2024 mit der Volksbank eG in Offenburg und Villingen (“Die Gestalterbank“) fusionieren.

Trotz schwieriger Gesamtumstände konnte Thomann auf eine stabile Geschäftsentwicklung im Jahr 2023 verweisen: „Wir konnten sehr erfolgreich in stürmischer See navigieren“, blickte Thomann zurück. Angesichts der weiterhin hohen Zinsen, der hohen Inflation, den Folgen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine für die Finanzmärkte und den Spätfolgen der Pandemie sei dies keine Selbstverständlichkeit. „Wir haben uns mit starken Zahlen für die Zukunft gerüstet“, so Thomann.

Sowohl beim Jahresüberschuss als auch beim betreuten Kundenvolumen bewegt sich die Volksbank stabil auf Vorjahresniveau. Verschiebungen gab es zwischen den Sicht- und Sparanlagen (-41 Millionen) auf der einen Seite und den Wertpapieranlagen auf der anderen Seite (+42 Millionen). Obwohl die Sparzinsen stiegen, investierten die Kunden ihr Geld lieber in lukrativere Wertpapiere. Insgesamt konnte die Regionalbank ihren Wertpapierabsatz im Vergleich zum Vorjahr sogar verdoppeln.

Fusion steht kurz bevor

Auch nach der Fusion mit der Volksbank eG in Offenburg und Villingen sieht Werner Thomann sein Haus auf Wachstumskurs. Während in anderen Regionen schon jetzt ein Einbruch in der Bauwirtschaft zu spüren sei und deshalb auch die Nachfrage nach Krediten zurückgehe, sieht Thomann die Entwicklung am Hochrhein deutlich positiver.

Durch die Entwicklung auf dem Sisslerfeld werde es eine nachhaltige Nachfrage nach Wohnraum geben. Und auch die heimische mittelständische Wirtschaft werde von dem neuen Life-Science-Industriegebiet im Fricktal profitieren. „Wir haben keine Immobilienkrise in Südbaden, sondern sind eine sehr attraktive Raumschaft.“ Über weiter „anhaltende Bautätigkeiten mache ich mir keine Sorgen“, so Thomann.

Neubau an der Friedrichstraße

Aber auch die Volksbank selbst investiert kräftig: Schon kurz nach Ostern beginne der Bau des neuen Stadtquartiers an der Friedrichstraße. Bis zum ersten Halbjahr 2026 soll hier zwar nicht eine Zentrale, aber doch eine große Niederlassung der neuen Volksbank entstehen. An den Planungen für das neue Stadtquartier habe sich durch die Fusion „null geändert“, erklärt Thomann, der auch im Bereich des Norma-Marktes an der Schaffhauser Straße ein neues Wohnprojekt der Volksbank ankündigt.

So soll der Volksbank-Neubau aussehen.
So soll der Volksbank-Neubau aussehen. | Bild: Visualisierung Vollack Architekten

Mit dem Neubau an der Friedrichstraße seien auch weitere Einstellungen geplant, die moderne Arbeitsplätze erhalten sollen, erklärt Thomann. „Die Mitarbeitenden waren eine tragende Säule für die Erfolge des Jahres 2023. Aktuell sind bei der Volksbank Rhein-Wehra rund 130 Personen beschäftigt, darunter 15 Auszubildende und Studenten. Durch die Fusion mit der Volksbank eG soll das Bankhaus eine größere Strahlkraft bekommen, um auch als Arbeitgeber attraktiver zu werden. „Wir brauchen die Innovationskraft, um weiter zu wachsen.“

Und was plant die Bank außerhalb Bad Säckingens? Am Standort Murg werde in den nächsten Wochen ein neuer Volksbank-Pavillon mit einem modernen, besonders geschützten Geldautomaten entstehen.

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