Bad Säckingen – Zu einer interessanten Lesung lud die Stadtbücherei Bad Säckingen dieser Tage ins Müllmuseum nach Wallbach ein. Büchereileiterin Martina Huber konnte etwa 25 Personen begrüßen, die gekommen waren, um sich über die Bedeutung der Übernamen der Häuser und Familien in der Gemeinde Wallbach um 1930 schlau zu machen. Thomas Thomann erklärte dies unter dem Thema „von s‘Belzlis“ bis „s‘Zenone“. Um das Jahr 1930, als Wallbach 513 Einwohner in 120 Haushalten oder Familien hatte, gab es allein den Nachnamen Wunderle 24 Mal. Thomann hießen 20 Familien, siebenmal kam der Name Rünzi vor, sechsmal der Nachname Probst. Auch gab es bei den Wunderles fünfmal einen August und dreimal den Josef, bei den Thomännern musste man je zwei Emil und Gustav unterscheiden. Damit man das konnte, gab man den Familien oder Personen verschiedene Übernamen. Der Übername wurde von verschiedenen Faktoren abgeleitet, zum Beispiel Berufsbezeichnung, Herkunft der Familie, Abstammung von Personen, besondere Kennzeichen. So gab es „s‘Bäckche“, „Vogtsebbi-Fritz“, „Schmid-Doni“ (sein Vater Emil war Schmid), „Muurerdoni“ (Anton Thomann, der Sohn des Maurers Gustav Thomann). Auch die Herkunft der Familie spielte eine Rolle: „s‘Todtnauers“, Wunderle Josef stammte aus Wieden bei Todtnau. „Wälder Sepp“, Josef Wassmer von Wehr, diese Familie stammte ursprünglich aus Rickenbach. Andere Übernamen kamen von der Abstammung von bestimmten Personen: „s‘Chrischde-Donis“ (Familie Probst Franz, Ur Ur-Enkel des Christians Anton), „s‘Regimillis“ (Der Vater hieß Emil, die Mutter Regine).

Bei besonderen Kennzeichen erklärte Thomas Thomann wie es zur Bezeichnung „s‘Belzlis“ kam. Sein Großvater, Josef, war Zimmermann, Bezirks-Bauschätzer und Flößer und trug einen Mantel mit Pelz-Kragen. Noch heute ist immer noch „Belzle“ ein gebräuchlicher Name. Auch das Café im Müllmuseum wird deshalb als „Belzli-Beiz“ bezeichnet. Eine Dia-Show mit Ansichten historischer Gebäuden und Gesprächen rundete den Abend ab.