Bernau – Das dritte Jahr in Folge schließt der Haushalt der Gemeinde Bernau mit einem Defizit ab. Dafür wird ein Darlehen von gut zwei Millionen aufgenommen. Die Räte stimmten dem Haushaltsplan für 2025 zu. Im Ergebnishaushalt stehen den Erträgen von 6.389.900¦Euro Aufwendungen von 6.736.600¦Euro entgegen. Darin enthalten ist das Defizit des Kur- und Wintersportbetriebs in Höhe von 273.000¦Euro, das über den Kernhaushalt ausgeglichen wird. Im Ergebnishaushalt ergibt sich so ein Defizit von 346.700¦Euro.

Ein Darlehen in Höhe von gut zwei Millionen Euro von 2024 wird derzeit mit jährlich 100.000¦Euro getilgt. Ein weiteres Darlehen wird nun für das Haushaltsjahr 2025 aufgenommen. Bürgermeister Alexander Schönemann informierte in der Sitzung, dass das Landratsamt seine Zustimmung für den Haushaltsplan in Aussicht gestellt habe. Etliche Vorhaben, etwa die geplante Modernisierung der Räume der Tourist-Info und Anschaffungen für den Bauhof, habe man in die Zukunft verschieben müssen, so Schönemann.

Bevor er tiefer in das Zahlenwerk einstieg, erläuterte Schönemann die wirtschaftliche Lage, die sich nach Jahren eines Aufwärtstrends ab 2020 durch die Corona-Pandemie, Kriege, Energiekrise und Inflation verschlechtert habe. Er wies auf die inflationsbedingt gestiegenen Ausgaben für Löhne und Gehälter hin, auch auf die gestiegene Kreisumlage von mehr als einer Million Euro. „Unsere an sich guten Gewerbesteuereinnahmen in Höhe von 845.000¦Euro reichen in diesem Jahr noch nicht einmal für die Kreisumlage aus.“

Gleichwohl können wichtige Projekte abgeschlossen, nötige Investitionen in Angriff genommen werden. So stehen für den Abschluss der Arbeiten am Feuerwehrhaus 1,2¦Millionen Euro bereit. Für die Restarbeiten am Breitbandausbau sind 710.000¦Euro eingeplant, für den Löschwassertank im Ortsteil Kaiserhaus 120.000¦Euro. 680.000¦Euro sind für den Erwerb von Grundstücken für das Baugebiet „Auf dem Buck“ vorgesehen, 70.000¦Euro für Maßnahmen infolge des Strukturgutachtens für die Wasserversorgung. Dazu kommen kleinere Investitionen. Einige der Investitionen in Höhe von 2.955.600¦Euro werden mit Fördermitteln in Höhe von 878.600¦Euro unterstützt.

Zudem weist der Haushaltsplan im Ergebnishaushalt 723.100¦Euro für Sanierungs- und Instandhaltungsarbeiten aus, etwa für Reparaturen an Gemeindestraßen und gemeindeeigenen Gebäuden sowie an der Infrastruktur für die Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung. Darin enthalten ist auch die Verlustabdeckung für den Kur- und Wintersportbetrieb. Zu den Pflichtaufgaben der Gemeinde gehört der Unterhalt des Kindergartens St.¦Franziskus, der mit jährlich 500.000¦Euro zu Buche schlägt. Auch der Todtmooser Waldkindergarten erhält einen einmaligen Zuschuss in Höhe von 45.000¦Euro. Der Grund: In den Waldkindergarten Lichtpünktchen gehen derzeit mehr Bernauer Kinder als Todtmooser Kinder.

Gemeinderat Matthias Schweizer unterstrich, dass man bei den Investitionen äußerste Ausgabendisziplin habe walten lassen, die ursprüngliche Liste der geplanten Investitionen sei weit länger gewesen. Gleichwohl hätten die Streichungen weh getan. „In den kommenden Jahren wird es dann um die Wasserversorgung gehen“, so Schweizer. Gemeinderätin Liane Schmidt betonte, dass die beschlossenen Steuer- und Gebührenerhöhungen unumgänglich gewesen seien. Gemeinderat Daniel Goos sprach sich für weitere Gebührenerhöhungen aus, etwa für die beiden kostenpflichtigen Wanderparkplätze der Gemeinde.