Bernau Anlässlich des Hans-Thoma-Festes zu Ehren des Bernauer Landschaftsmalers Hans Thoma (1839 bis 1924) liegen vier ereignisreiche Tage hinter dem Schwarzwalddorf. Das Programm aus Volksmusik, Brauchtumstänzen, Brauchtum und Schwarzwaldflair war erneut für zahlreiche Besucher der Grund für einen Besuch. Der Festumzug, eingebettet in das Kreistrachtenfest, war der Höhepunkt.

Was wäre das Fest ohne Tänze, Trachten und Blasmusik? Dabei hatten die Trachten einen hohen Stellenwert. Die Kleider zeugen von aufwendiger Arbeit, sind anspruchsvoll zu nähen und zum Anziehen. Im Festgottesdienst, in dem mit der St.¦Blasier Pfarrerin Lisa Rudzki und Pater Roman beide Konfessionen vertreten waren, hielt Rudzki die Predigt in der Tracht. „Hans Thoma war Katholik, ist aber wegen seiner Frau zum evangelischen Glauben konvertiert“, erklärte Umzugschef Armin Spitz.

Nach dem Start des Umzugs zog ein buntes Trachtenmeer durch den Kernort in Richtung Festgelände, von Blasmusik und Jubel am Straßenrand begleitet. Die Trachten symbolisierten die Heimat der Vereine und Musikkapellen. Die etwa 800 Trachtenträger identifizierten sich dabei mit ihren Wurzeln und ihrem Heimatort. Beinahe jeder Ort hatte seine eigene Festtagstracht. Die Farbe der Schürze, die Form der Kopfbedeckung, die Schnürung des Mieders – es waren die Details, die verrieten, woher eine Gruppe stammte.

35 Gruppen und etwa 1500 Zuschauern feierte den berühmten Landschaftsmaler Hans Thoma. Armin Spitz und sein Team wiesen den Akteuren ihre Plätze zu. Die große Bühne betrat nach der Trachtengruppe Bernau Dirk Bächle von der Trachtengruppe Alt Hotzenwald als Darsteller von Hans Thoma. Auch Thomas Frau Cella, gespielt von der Bernauerin Andrea Baur, und ihr Kind, verkörpert von der Tochter von Dirk Bächle, waren zu sehen. Glasträger, Uhrenträger, Musikvereine, Trachtentanzgruppen und Kindertrachtengruppen folgten und machten mit ihren Festgewändern, Festhauben und historischen Standarten Eindruck.

Mit unwiderstehlichem Lächeln waren die jüngsten Teilnehmer in ihren Trachten echte Herzensbrecher. Pater Roman hatte den Nachbau der Bernauer Kirche mitgebracht, den Josef Pschera in vielstündiger Arbeit maßstabsgetreu im Kleinformat angefertigt hatte.