Bernau – Der Kunsthandwerkermarkt am Wochenende in Bernau war möglicherweise der letzte seiner Art. Wegen rückläufiger Zahlen gibt Veranstalter Julian Zoubkov auf. Eine Fortsetzung unter neue Leitung ist aber nicht ausgeschlossen. 25 Aussteller, überwiegend aus Baden-Württemberg, einer aber auch aus der Nähe von Trier, waren nach Bernau gekommen, zog Zoubkov nun Bilanz. Er hat den Kunsthandwerkermarkt erstmals organisiert und die Aufgabe von seiner Mutter Erika übernommen.
Seit einigen Jahren ist die Zahl der Aussteller deutlich gesunken. Waren es in Spitzenzeiten 46 oder 47 Aussteller, zog es im vergangenen Jahr noch über 30, in diesem Jahr aber nur noch 25 Kunsthandwerker nach Bernau. Corona mag da eine Rolle gespielt haben, vermutete Julian Zoubkovs Vater Markus, der in den Organisation eingebunden ist. Viele der alten Kunsthandwerker hätten inzwischen aufgehört, es kämen nur noch wenige nach. Und die jungen Kunsthandwerker verkauften lieber über das Internet als auf Märkte zu gehen, beschrieb Zoubkov senior die Situation. Nachdem man in diesem Jahr zum dritten Mal habe draufzahlen müssen, habe er sich entschlossen, künftig auf den Markt zu verzichten, erklärte Julian Zoubkov. Er hoffe aber, dass der Markt unter neuer Leitung fortbesteht, sagte er.
Auch in diesem Jahr war das Angebot in Kurpark und Kurhaus wieder sehr vielseitig. Da gab es Schmuck, Lederwaren, Dekorations- und Keramikartikel, Schönes und Nützliches aus Holz, Kleidung, Taschen aus verschiedenen Materialien, Nougat in vielen Variationen und manches mehr. Wichtig sei ihm gewesen, so Julian Zoubkov, nur Aussteller zuzulassen, die ihre Artikel selbst in eigener Werkstatt fertigten. Handelswaren oder Zugekauftes seien nicht zum Verkauf gekommen. Auch für Kinder war etwas geboten. Für musikalische Unterhaltung sorgte Gisella, die mit ihrem Akkordeon in Kurpark und Kurhaus unterwegs war.
Mit dem Zuspruch des Publikums war der Organisator durchaus zufrieden. Auch am Samstag kamen trotz des widrigen Wetters zahlreiche Besucher, am Sonntag gab es dann noch größeres Interesse. Damit habe der verkaufsoffene Sonntag im Ort aber nichts zu tun, ist Julian Zoubkov überzeugt. Die Atmosphäre des Veranstaltungsortes nennt Julian Zoubkov auch als einen der Gründe, warum er seine Entscheidung bedauert.