Claudia Renk

Ein Rekordjahr hat Tourismuschef Werner Baur in seinem Jahresbericht 2019 im Bernauer Gemeinderat vorgelegt. Mit 46.959 Ankünften hatte das Jahr alle bisherigen getoppt. In den vergangenen zehn Jahren habe es einen Zuwachs von 44 Prozent gegeben. Getrübt wurde die Freude über das gute Ergebnis von der Aussicht, aufgrund eines schlechten Winters und der Corona-Krise im kommenden Jahr weniger gute Ergebnisse vermelden zu können.

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Ein Grund für das gute Ergebnis, so Baur, liege darin, dass Bernau eine Ganzjahresdestination sei. Sowohl Wintersportler als auch Wanderfreunde besuchen das Hochtal. Rund 68 Prozent der Gäste seien Deutsche, knapp 42 Prozent davon kommen aus Baden-Württemberg. Bei den ausländischen Gästen machten die Schweizer den Löwenanteil aus. Bernau sei gut vernetzt, etwa über Schwarzwald Tourismus, in der Ferienwelt Südschwarzwald, in der Gemeinschaft „Zwischen Feldberg und Belchen“ oder dem Biosphärengebiet.

„Qualität ist der Schlüssel zum Erfolg“, betonte Baur, Investitionen zahlten sich aus. Rund 50 Prozent der Beherbergungsbetriebe und 34 Prozent der Ferienwohnungen hätten sich klassifizieren lassen, er wünsche sich, dass weitere dazukommen. Die guten Übernachtungszahlen seien nur zu halten, wenn weitere Betten dazukommen, erläuterte Baur, da im Bereich der Privatvermieter immer wieder Kapazitäten wegfielen, etwa aus Altersgründen.

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In der Diskussion wiesen mehrere Gemeinderäte auf das Problem der Zweitwohnungen hin. Rund 250 davon gebe es in Bernau, sagte Matthias Schweizer. Nicht alle seien in Prospekten und im Online-Angebot über die Touristinfo zu finden. Allerdings, so merkte Manfred Franz an, seien sie oft in anderen Online-Portalen gelistet und würden auch an Fremde vermietet. Werner Baur erläuterte, dass sich normalerweise selbst die Eigentümer der Wohnungen für jeden Aufenthalt anmelden müssten. Für diese Übernachtungen erlaube aber das Land Baden-Württemberg eine pauschale Anrechnung. Anders sehe es bei der Vermietung der Zweitwohnungen aus. Hier entgehen der Gemeinde Einnahmen aus der Kurtaxe. „Wir schreiben die Besitzer jedes Jahr an“, sagte er, sie wüssten über die Pflicht, Feriengäste anzumelden, bescheid. „Schwarze Schafe gibt es überall“, sagte Bürgermeister Alexander Schönemann. Im Gemeindeverwaltungsverband St. Blasien gebe es Gespräche, eventuell Unterstützung für die Meldekontrolle für solche Fälle auf die Beine zu stellen.

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Daniel Gooß regte an, an Orten wie dem Zauberwald, die von vielen Tagestouristen besucht werden, Hinweise auf andere Angebote aufzustellen. Werner Baur erklärte, dass beim Hochtalsteig eine solche Tafel stehe, es aber weitere Möglichkeiten gebe. Markus Baur schlug vor, die im Winter genutzten Absperrbanner mit Hinweisen auf Gastronomie im Sommer als Hinweise beim Zauberwald zu nutzen. Pirmin Spiegelhalter merkte an, dass es beim Wohnmobilstellplatz Potenzial gebe. Ein Kassenautomat sowie eine weitere Stromsäule seien dort geplant, erklärte Werner Baur.