Bernau – Zahlreiche Kunstinteressierte hatten sich an der Loipenhütte versammelt. An diesem Tag konnte, wie Bürgermeister Alexander Schönemann sagte, gleich doppelt gefeiert werden: Zum einen die Einweihung des Künstlerweges, zum anderen das traditionelle Törggelen der „Südtiroler Südbaden“.

Der Rathauschef ließ die Entstehungsgeschichte des Künstlerwegs Revue passieren. 2019 war Robert Rosenfelder, langjähriger Leiter des Hans-Thoma-Kunstmuseums, auf den Rathauschef zugekommen. Die Idee: Den Menschen die Bilder Thomas und die Bernauer Landschaft auf einem Künstlerweg näherzubringen. Ein Jahr später erstellten Rosenfelder und Wolfgang Baur, damals Leiter der Tourist-Info, die Konzeption. Rosenfelder machte sich Gedanken über die Bilder. Diese werden auf dem Weg an den Standorten gezeigt, an denen sie gemalt wurden. Denn es gelte nicht nur, Kunst und Natur zu verbinden, sondern auch die Veränderungen des Bernauer Tals im Laufe der Zeit zu zeigen, so der Rathauschef.

Der Naturpark erklärte sich grundsätzlich zu einer Förderung des Projektes in Höhe von 60 Prozent bereit. Aber die endgültige Zusage und damit auch die Umsetzung verzögerten sich aufgrund von EU-Vorschriften lange. 2024 war es dann so weit, der Künstlerweg wurde mit der Agentur Aufwind umgesetzt. Und dass die Eröffnung in das 100.¦Todesjahr des Malers fällt, bezeichnete Bürgermeister Schönemann als glücklichen Zufall. Auf dem Künstlerweg zu sehen sind unter anderem Reproduktionen eines alten Panoramabilds von Bernau aus dem Jahr 1915, und das alte, 1930 abgebrannte und nicht wieder aufgebaute Uhrmacherhaus. Der Start ist am Loipenzentrum. Das erste Bild zeigt den Blick ins Bernauer Tal mit Geburtshaus und Kaiserberg im Hintergrund, erläuterte Rosenfelder. Dargestellt habe Thoma auf diesem Bild auch seine Mutter mit einem roten Kopftuch.

Nach dem Durchschneiden des roten Einweihungsbandes durch Bürgermeister Schönemann, Robert Rosenfelder und die Leiterin der Tourist-Information Kerstin Köpfer ging es dann auf den rund fünf Kilometer langen Künstlerweg mit zehn Stationen. Am Ende der Wanderung ließen es sich viele Teilnehmer nicht nehmen, beim Törggelen der „Südtiroler“ in der Skihütte einzukehren.

Wegbeschreibung: Der rund fünf Kilometer lange Künstlerweg startet am Parkplatz des Loipenzentrums/Zauberwald in Bernau-Oberlehen. Zwei der Stationen befinden sich in Oberlehen beim Geburtshaus mit Gedenkstein und beim ehemaligen Uhrmacherhaus. Gehzeit: Rund eineinhalb Stunden.