Menzenschwand Der vom Verein Winterhalter in Menzenschwand mit der Vorsitzenden Elisabeth Kaiser angestoßene Themenweg „Auf den Spuren der Gebrüder Winterhalter“ ist mit einem mehrstündigen Programm mit Führungen, Grußworten, Musik und Bewirtung seiner Bestimmung übergeben worden. Bei den Grußworten von Walter Kemkes, Geschäftsführer des Biosphärengebiets Schwarzwald, Adrian Probst, St. Blasier Bürgermeister, und Gästen stellte sich heraus, dass das Winterhalter-Museum zertifizierter Partnerbetrieb des Biosphärengebiets ist: Zuschüsse zur Finanzierung des Wegs hat der Verein aus dem Förderprogramm des Biosphärengebiets erhalten.
Zur Eröffnung fand sich eine Gruppe Kunstinteressierter am Winterhalter-Museum „Le Petit Salon“ zusammen – mitten im Herzen Menzenschwands, wo der Pfad beginnt. Etwa 25 Besucher, unter ihnen Ortsvorsteher Joachim Gfrörer und Volker Finke, einstiger Trainer des SC Freiburg, hatten dafür bequeme Schuhe geschnürt, während das wichtigste Utensil jedoch die Kopfbedeckung war. Die Sonne schien herab und vor der Gruppe lag ein drei Kilometer langer, barrierefreier Weg.
Gespannt machten sie mit der Vorsitzenden Elisabeth Kaiser Halt an den neun Infotafeln, die Informationen zur Geschichte der beiden Porträtmaler ab der Geburt von Franz Xaver im Jahr 1805 enthalten. Dank der brillanten Erzählkraft und bildhaften Sprache von Elisabeth Kaiser hatten die Teilnehmer das Gefühl, mitten im damaligen ärmlichen Leben zu stehen, die Brüder an der Maler-Palette zu erleben oder mit ihnen den Duft der weiten Welt zu riechen.
An der einzigen Stele des Themenwegs, die nicht im städtischen, sondern im privaten Bereich errichtet wurde, beim Geburtshaus der beiden Maler erfuhren die Gäste von Elisabeth Kaiser von den Entbehrungen der beiden Künstler in deren Kindheit. An den folgenden Stationen gab es etwa Wissenswertes von deren Lithografielehrjahren in Freiburg. Elisabeth Kaiser berichtete, dass sie von mehr als 900 von Franz Xaver signierten Gemälden weiß, von mehr als 300 von Hermann. „Bei den 900 Gemälden“, vermutete sie, „muss man davon ausgehen, dass ein großer Teil von Hermann gemalt und von Franz Xaver signiert wurde“. Alle gekrönten Häupter Europas und jeder, der es sich leisten konnte, wollten von Franz Xaver Winterhalter gemalt werden, fuhr sie fort. Er habe eine Warteliste von bis zu 400 Aufträgen gehabt und bis zu 16 Hilfsmaler beschäftigt.