Bernau – Seit Jahrhunderten wird in Südtirol getörggelt, dabei werden der neue Wein probiert und traditionelle Speisen gegessen. Ein Brauch, den die Südtiroler in Südbaden auch in ihrer neuen Heimat etabliert haben, 1977 wurde erstmals in Menzenschwand getörggelt, seit dem Jahr 2003 laden die Südtiroler in die Loipenhütte im Bernauer Loipenzentrum ein. Am Sonntag konnte dabei gleich doppelt gefeiert werden, denn neben dem Törggelen wurde auch der Hans-Thoma-Künstlerweg eingeweiht. Eines hätten Thoma und die Südtiroler gemeinsam, sagte Bürgermeister Alexander Schönemann bei dieser Gelegenheit: Die Liebe zur Heimat. „Und zu Bernau“, ergänzte der Vorsitzende des Vereins der Südtiroler in Südbaden, Heinrich Sanin, und ließ einen Jodler erklingen.
Auch wenn das Wetter wenig einladend war, folgten den ganzen Mittag und Nachmittag über Gäste, viele von ihnen nicht nur aus Bernau, sondern aus der ganzen Region, der Einladung der Südtiroler. Sie alle genossen Südtiroler Speck, Kaminwurzen, Käse, Vernatsch, Magdalener, neuen Wein und selbstgebackenen Kuchen. Und natürlich durften auch die Kastanien nicht fehlen, die Josef Stricker wie gewohnt über dem Feuer röstete. Am Nachmittag kam nicht nur die Sonne durch, Sanin sorgte auch für musikalische Unterhaltung, denn er ließ sich von Gästen zum Jodeln überreden. Einmal mehr zeigte sich der Vorsitzende sehr zufrieden mit dem Verlauf des Törggelens. Die Stimmung sei trotz des Wetters gut gewesen, die Gäste hätten sich die Speisen schmecken lassen und seien lange geblieben, so sein Fazit.