Bernau – Nachdem 2023 die Orgel in der Bernauer Pfarrkirche St. Johann zunächst gereinigt worden war, ist nun deren Sanierung durch die Orgelbaufirma Jäger und Brommer aus Waldkirch in vollem Gange. Im Oktober soll die Orgel wieder erklingen.
Schimmelbefall hatte den Stein ins Rollen gebracht. Nachdem das Problem im Herbst 2022 festgestellt worden war, konnte die Orgel mehr als ein Jahr nicht mehr gespielt werden. Ende 2023 stand erst einmal eine Grundreinigung an, sodass die Orgel im Gottesdienst wieder erklingen konnte. Nun folgt die Sanierung des 1973 erbauten und seit 30 Jahren nicht mehr inspizierten Instruments. Orgelbaumeister Heinz Jäger und Orgelbauer Frieder Asch sind seit Juli an der Arbeit.
Auf der Empore ist derzeit kaum noch Platz, überall sind Orgelpfeifen gelagert, denn zunächst mussten alle Pfeifen ausgebaut und gereinigt werden. Und das sind eine ganze Menge, insgesamt 1356. Die kleinsten Pfeifen sind nur wenige Zentimeter, die größten 2,40 Meter hoch, sie wiegen rund 40 Kilo. Viele der Pfeifen wurden aus Metall, andere, insbesondere die großen Exemplare, aus Holz gefertigt.
Die Holzpfeifen sind um das Jahr 1900 entstanden, erklärt Jäger, sie werden, wie die anderen Pfeifen auch, wieder eingebaut. Denn viele alte Pfeifen haben einen sehr guten Klang, sagt der Orgelbauer dazu. Darüber hinaus wird die Technik zerlegt, neue Registerzugmagnete werden eingebaut und Bälge gewechselt.
Auch die Elektrik wird auf den aktuellen Sicherheitsstandard gebracht, denn diese berge Brandgefahr, erklärt Jäger. Eingebaut wird auch ein neuer Gebläsemotor. Dieser wird, anders als der alte Motor, mit Schall- und Brandschutz versehen und nicht wie vorher im Gehäuse, sondern weiter hinten platziert. Ausgewechselt werden darüber hinaus drei der 20 Register, sie werden durch neue ersetzt, um den Klang des Instruments zu optimieren. Wenn die Pfeifen dann wieder eingebaut wurden, wird jeder Ton, der auffällt, nachbearbeitet, so Jäger. Dazu sind auch sorgfältige Arbeiten an den einzelnen Pfeifen erforderlich.
Die Orgelrevision soll im Oktober beendet werden, so der Zeitplan. Und der Orgelinspektor der Erzdiözese und Orgelsachverständige Bernhard Marx, der die Arbeiten von Anfang an begleitet hat, wird es sich nicht nehmen lassen, das Konzert anlässlich der Wiedereinweihung zu geben.