Bernau Die Bernauer Gemeindeverwaltung will dem dringenden Bedarf an Wohnbauland Rechnung tragen. Mit dem Baugebiet „Auf dem Buck“ will man dem vielfach geäußerten Wunsch nach Bauplätzen nachkommen. Das Areal im Ortsteil Innerlehen soll in den kommenden 15 bis 20 Jahren in mehreren Etappen entwickelt werden und Platz für 24 Einfamilienhäuser, vier Doppelhäuser und sechs maximal dreigeschossige Wohnungsbauten bieten. Kürzlich hatte der Gemeinderat den Entwurf des Bebauungsplans genehmigt. Nun billigte der Gemeindeverwaltungsverband St. Blasien (GVV) den Entwurf zur Änderung des Flächennutzungsplans. Zudem beschloss er die Offenlage und die Beteiligung der Behörden und Träger öffentlicher Belange.

Ein Problem musste gelöst werden: Der Flächennutzungsplan des GVV, seit 2006 rechtskräftig, weist den Bereich als Flächen für Landwirtschaft aus. Der Bebauungsplan kann somit nicht aus dem Flächennutzungsplan entwickelt werden. Dafür ist die punktuelle Änderung des Flächennutzungsplans auf den Weg gebracht worden. Bei der Beteiligung der Behörden und Träger öffentlicher Belange waren 18 Stellungnahmen eingegangen. Diese wurden zur Kenntnis genommen, in einigen Punkten wurden Änderungen eingearbeitet.

In Stellungnahmen war der Bedarf bezweifelt worden und, dass dieser nicht, wie sonst üblich, für drei bis fünf Jahre, sondern für 15 bis 20 Jahre gedeckt werden soll. Durch die Änderung des Flächennutzungsplans käme eine Fläche von 3,31 Hektar dazu, auf der anderen Seite würden 2,88 Hektar gestrichen, sagte der Verbandsvorsitzende Adrian Probst.

Die jüngste Gebietsentwicklung sei 30 Jahre her, erinnerte Bernaus Bürgermeisterstellvertreter Matthias Schweizer. Zwar gebe es Baulücken, aber auf diese habe die Gemeinde keinen Zugriff. Beim Leerstand handle es sich vielfach um alte Höfe, deren Eigentümer sich im Hinblick auf den Denkmalschutz mit Sanierungen schwertäten. Die Eigentumsverhältnisse seinen auch oft nicht geklärt. Die Gemeinde schreibt in ihrer Stellungnahme, sie besitze keine Handhabe, die Eigentümer zur Nutzung der Leerstände zu verpflichten.

Derzeit lägen 35 Anfragen vor, fast ausschließlich von Familien, so Schweizer. Dies sei zwar eine Momentaufnahme und unterliege Schwankungen, in den vergangenen zehn Jahren seien aber 140 Bernauer zurück in ihre Heimatgemeinde gekommen, allein 30 in den beiden vergangenen Jahren. Ein weiterer Einwand: Das Baugebiet sei für einheimischen Bedarf zu groß. Dies räumt die Gemeinde ein, man wolle aber auch Zuzügen Rechnung tragen und Wohnraum für die von Firmen im Ort benötigen Fachkräfte zur Verfügung stellen. Zudem ermögliche die in Abschnitten vorgesehene Entwicklung Flexibilität, um auf unterschiedlichen Bedürfnisse einzugehen.