Zwei bisherige Listen, die Bürger für Bernau und die Freien Wähler haben sich zusammengetan, um bei der anstehenden Gemeinderatswahl gemeinsam unter dem Namen „Gemeinsam für Bernau – unabhängige Liste“ anzutreten. 19 Bernauerinnen und Bernauer waren zu der Anhängerversammlung, wie die Zusammenkunft offiziell heißt, im Kurhaus zusammengekommen. Darunter waren zwei Frauen und neun Männer, die sich um den Einzug in den Gemeinderat bemühen wollen.
Formal eine neue Liste
Auch wenn sich zwei Listen, die bei vergangenen Gemeinderatswahlen bereits angetreten sind, zusammentun, handle es sich formal um eine neue Liste, sagte Armin Spitz, der zusammen mit weiteren amtierenden Gemeinderäten die Organisation übernommen hatten. Bürgerinnen und Bürger, die die Liste unterstützen wollen, werden im Kommunalwahlrecht Anhänger genannt. Sobald sie sich in eine Anwesenheitsliste eingetragen und dort unterschrieben haben, dürfen sie bei der Nominierung mitbestimmen.
19 Personen waren es schließlich, die für die elf Gemeinderatskandidatinnen und -kandidaten abstimmten. Bis zur Abgabe der Liste im Rathaus könnten noch zusätzliche Personen aufgenommen werden, erläuterte Spitz. Auf seinen Vorschlag hin beschloss die Versammlung, dass die Bewerber im kleinen Kreis über Änderungen der Liste entscheiden dürfen.
Nominierte besprechen Themen
Die Nominierten werden sich nun zusammensetzen, über einen Flyer und Themen nachdenken, die sie als Gemeinderätinnen und Gemeinderäte voranbringen wollen. Mit dem Millionenprojekt Wasserversorgung werde man sich ebenso befassen müssen, wie mit dem angestoßenen Neubau des Feuerwehrhauses, der Zukunft des Wintersports, dem interkommunalen Gewerbegebiet, dem angedachten neuen Gebäude im Sportzentrum Spitzenberg oder dem Wunsch nach einer Sporthalle. Insgesamt befinde sich gerade viel im Umbruch, sagte unter anderem Liane Schmidt, die Wasserversorgung genieße aber Priorität, war sie sich mit den anderen Nominierten einig.
Die Gruppe werde sich im Vorfeld der Wahl mit möglichen oder bereits gesetzten Themen auseinandersetzen. Eine einheitliche Linie müsse es dabei aber nicht geben, hieß es aus der Runde – die elf Kandidatinnen und Kandidaten setzen sich jeweils eigene Schwerpunkte. In einer noch nicht festgelegten Form wollen sie sich den Einheimischen vorstellen. Offen seien sie für eine gemeinsame Vorstellung zusammen mit der CDU-Gemeinderatsliste.
Die meisten der amtierenden Gemeinderäte, die über die bisherigen Listen der Bürger für Bernau und die Freien Wähler in das Gremium eingezogen waren, treten bei der Wahl im Juni nicht mehr an. Nach zehn Jahren im Gremium wolle und müsse er sich nun mit anderen Themen befassen, sagte beispielsweise Pirmin Spiegelhalter. Natürlich hätten Gemeinderat und Verwaltung n den vergangenen Jahren viel auf den Weg gebracht, allerdings sei es belastend und auch frustrierend durch immer mehr Vorschriften bei Entscheidungen stark eingeschränkt zu sein. Die Umsetzung würde viel zu lange dauern, sagte auch Hansjörg Klesse, der wie auch Armin Spitz, Manfred Franz und Friedhelm Bork nicht mehr antritt.
Die Nominierten
Die Kandidatinnen und Kandidaten in alphabetischer Reihenfolge: Ortwin Bauer (37, Maschinenbauingenieur), Daniel Goos (31, Gastwirt), Benjamin Hagen (43, Polizeibeamter), Lisa Köpfer (27, Qualitätsmanagementbeauftragte), Nico Köpfer (37, Ingenieur), Liane Schmidt (60, Erzieherin), Pascal Schmidt (25, Kfz-Mechatroniker), Matthias Schweizer (58, Maschinenbaumeister), Jonas Stölzle (42, Produktmanager), Stefan Strecker (39, Notfallsanitäter), und Hannes Wagner (37, Vertriebsbereichsleiter).