Bernau Bei der Informationsveranstaltung der Gemeinde Bernau im Kurhaus ist das Gemeindeentwicklungskonzept (GEK) unter dem Motto „Zusammen vorwärts gehen“ im Fokus gestanden. Im ersten Teil wurde das Konzept von Bürgermeister Alexander Schönemann erörtert, er gab aber auch einen Überblick über die wichtigsten laufenden Projekte der Gemeinde. Im zweiten Teil konnten sich Interessierte an den Stellwänden im Foyer zu den acht Themen des GEK informieren.

Das GEK betrachte alle Themen an einem Ort und sei, wie es das Regierungspräsidium Freiburg verdeutlichte, die Grundvoraussetzung, um in große Förderprogramme aufgenommen zu werden, erklärte der Bürgermeister. Es sei zum einen Dialog, zum anderen solle es ein Handlungsleitfaden für den Bürgermeister und den Gemeinderat sein, „damit wir wissen, welche Themen die nächsten circa zehn bis 15 Jahre angegangen werden sollen“, so Alexander Schönemann.

Das seien die jetzt herausgearbeiteten acht Themen zu „Ortsentwicklung, Leben und Wohnen in Bernau“, „Mobilität und Verkehr“, „Wirtschaft und Handwerk“, „Kultur und Freizeitangebote“, „Erneuerbare Energien“ und anderes, das auf den Stellwänden im Foyer sichtbar gemacht wurde. „Wir als Gemeinde können vieles diskutieren, anstoßen, unterstützen“, aber letztlich, appellierte Schönemann, sei es die Verantwortung von allen. Es gehe nur zusammen.

Angefangen habe das GEK vor etwas mehr als einem Jahr, mit einem überaus gelungenen Auftakt und der Beteiligungsplattform, die geschaltet wurde, damit sich jeder von zu Hause aus einbringen konnte. Alle Vorschläge, beispielsweise, dass die Bürger mehr für die Flüchtlinge in Bernau tun sollten, selbst eine gewünschte Steuersenkung, seien vermerkt und eingeordnet worden. Der Gemeinderat habe sich damit in einer Gemeinderatsklausur im Oktober befasst und sie in acht Themenfeldern einsortiert.

Die Rolle der Gemeinde sei es, die Bedingungen für eine gute Zukunftsentwicklung zu schaffen. Einzelne Projekte, die bereits laufen, seien der Breitbandausbau, der Neubau des Feuerwehrhauses, das Schaffen eines Neubaugebiets, eines interkommunalen Gewerbegebiets zusammen mit St. Blasien sowie die Wasserversorgung. Vieles weitere stehe außerdem auf der Agenda, wie die Tagespflege oder die Bernau-App.

„Wir haben Tourismus, wir haben Gewerbe, wir haben mit Museen eine tolle Kultur, wir haben das Vereinsleben, Landwirtschaft, wir haben viel, aber es gibt noch viel zu tun“, fasste Schönemann die Situation zusammen. Die vielen Ideen und Anregungen aus der Bevölkerung multiplizierten sich jetzt in einem wirklich großen Katalog an Themen, die sie angehen sollten, könnten und gerne wollen. Aber wegen der Wirtschaftskrise gehe nicht alles auf einmal. „Wir werden nicht umhin kommen, dass wir erst das Notwendigste machen und dann das, was machbar ist, und das Wünschenswerte etwas weiter hinten landet.“ Für das alles sei das Konzept eine gute Vorlage.

Wie geht es mit dem GEK weiter? „Heute Abend stellen wir es vor“, sagte der Rathauschef, „dann werden wir uns in Sitzungen mit dem GEK, das unterm Strich ein Papier mit 68 Seiten ist, befassen. Es wird online gestellt werden, und wir müssen es im Gemeinderat beschließen.“ Dann sollen die Planungen strukturiert umgesetzt werden. „Da möchte ich noch mal klarmachen, dass nicht nur diese Dinge, die da drin stehen, die nächsten Jahre gemacht werden, sondern es kann jeder Bürger, jeder Verein, jedes Unternehmen von sich aus kommen und weitere Ideen einbringen“, so Schönemann.

An den Stellwänden wurde später etwa zum Thema „Gemeinschaft und Soziales“ diskutiert: Die Kindergartenbetreuungszeit; das Angebot für Senioren; Zugereiste sollten besser integriert werden; die Überalterung der Vereine und das Entgegenwirken mit Vereinsnachwuchs. Dabei zeigte sich, dass der Anfang bereits gemacht sei: Der Frauenverein fährt mit älteren Menschen zum Einkaufen und Leute aus der Bevölkerung fahren mit den Kindern der Vereine auf den Feldberg.