Mit dem nahenden Osterfest naht auch die Eröffnung der Wandersaison in der Wutachschlucht. In diesem Jahr sieht die Sache allerdings etwas anders aus. Die üblicherweise vor Saisonbeginn anberaumte Schluchtputzete durch Helfer des Schwarzwaldvereins ist abgesagt – und auch die Instandsetzung der Wanderwege fällt aufgrund der Corona-Pandemie aus.
Wie Martin Schwenninger, Wutachranger und Vorsitzender der Ortsgruppe Bonndorf des Schwarzwaldvereins, auf Nachfrage erläuterte, sei es nicht möglich, die sonst üblichen Arbeitseinsätze in der Schlucht durchzuführen, weil insbesondere beim Wegeunterhalt in Teams gearbeitet werden müsse. Hier mache das Verbot von Zusammenkünften von mehr als drei Personen einen Strich durch die Rechnung. „Wir können in diesem Jahr weder die Schluchtputzete noch die Wegeinstandsetzung in Angriff nehmen“, so Schwenninger.
Gedanken macht sich der Wutachranger auch insgesamt über Wanderer in der Schlucht und ihren Nebenschluchten. Auf den schmalen, oft ausgesetzten Wegen sei es beim Begegnungsverkehr nicht möglich, den Abstand von 1,50 Meter einzuhalten. „Die Leute müssen hier auf Tuchfühlung gehen, um aneinander vorbeizukommen“, sagt Martin Schwenninger, der nicht zuletzt deshalb, vor einer Wanderung in der Wutachschlucht warnt.
Die Schlucht zu sperren, ist seiner Meinung nach aber auch keine Option. Die Zugänge können gar nicht alle kontrolliert werden, außerdem hätten die ehrenamtlichen Helfer des Schwarzwaldvereins gar kein Recht, die Leute davon abzuhalten, die Schlucht zu betreten.
Schwenninger rät aber allen Naturfreunden, die breiteren Waldwege für Wanderausflüge zu nutzen und eben nicht die schmalen Wege mit Stegen und Brücken. Außerdem: Da die Arbeitseinsätze des Schwarzwaldvereins ausfallen, ist auf den Wegen mit gefährlichen Passagen und Hindernissen zu rechnen.
So könne es durchaus sein, dass umgestürzte Bäume die Wege versperren, so dass Klettereinsätze notwendig werden könnten. Auch mit Steinschlag auf den Wegen müsse gerechnet werden. Die Lotenbachklamm ist nach den Worten des Wutachrangers derzeit für Wanderer gesperrt.

Nach Informationen von Michael Swientek, Pressesprecher im Landratsamt Waldshut, ist die Frage, ob der Wanderbus Wutachschlucht wie geplant am Wochenende 17./18. April starten wird, noch nicht abschließend beantwortet. Swientek: „Ob der Wutachschluchtwanderbus am 17./18 April planmäßig starten wird, hängt von der Entwicklung der Corona-Pandemie ab.“
Das Landratsamt werde rechtzeitig über den Stand der Dinge informieren. Fraglich ist derzeit auch noch, ob und wann der Kiosk bei der Wutachmühle den Betrieb aufnehmen kann. Geplant war, dass der Kiosk zum 1. April öffnet. Nach Informationen von Wutachs Bürgermeister Christian Mauch wird dies aber nicht der Fall sein, der Eröffnungstermin wird auf jeden Fall verschoben. Wie Mauch erläuterte, fällt auch der Kioskbetrieb unter das „Corona-Gastronomie-Verbot“.
Speisen dürfen nicht an Ort und Stelle verzehrt werden und beim Wanderkiosk werde wohl niemand eine Currywurst kaufen, um sie dann zuhause zu essen, so Mauch. Insofern habe man sich dazu entschlossen, den Kiosk zumindest bis Ende April geschlossen zu lassen. Dann werde man neu über die Situation beraten und entscheiden. Was die sonstige Terminplanung des Bonndorfer Schwarzwaldvereins betrifft, sind laut Martin Schwenninger alle Veranstaltungen, Wanderungen und Touren bis auf weiteres abgesagt. Das betrifft konkret die Wutachschluchtputzete am 28. März, die Klettgauwanderung am 5. April, die Hauptversammlung des SWV Bonndorf am 17. April und den Ausflug an den Bodensee gemeinsam mit den Bonndorfer Bergsteigern.