Martha Weishaar

Intensiv mit dem Fasnachtsbrauchtum beschäftigten sich drei Schülerinnen der Werkrealschule im Rahmen ihrer Projektprüfung. Leonie Wehinger aus Ewattingen sowie Jasmin Albert und Jülide Köycü aus Bonndorf präsentierten nach einer Wochen intensiver Vorbereitungen umfangreiche Kenntnisse über die Fasnet. „Fastnacht ist weitaus mehr als saufen und feiern“, sagen die drei Neuntklässlerinnen übereinstimmend. „Was wir an Fasnet anziehen oder an der Fasnet machen hat einen triftigen Grund.“

Wie alt sind Häs und Maske der Bonndorfer Pflumeschlucker, wie alt das der Ewattinger Strohbären? Wer entwarf die Häs? Wie kam es zu der Fastnetfigur? Wozu braucht es eine Saublodere? Was macht den wesentlichen Unterschied zwischen Fasnet und Karneval aus?

Diese und noch viele weitere Fragen rund um verschiedene Fasnachtsbräuche präsentierten die Mädchen vor ihren Lehrerinnen Melanie Boll und Carla Stark sowie Rektorin Birgitta Stephan in der Bonndorfer Stube der Schlossnarrenstuben. Günther Hany, „Chef“ der Schlossnarrenstuben hatte den drei Referentinnen nicht nur jede Menge Hintergrundinformationen geliefert, sondern auch den geeigneten Präsentationsraum zur Verfügung gestellt.

Die Ausgangssituation der Teenager hätte derweil unterschiedlicher kaum sein können. Leonie Wehinger ist sowohl bei den Strohbären als auch beim Ewattinger Musikverein aktiv. Jülide Köycü hingegen hatte anlässlich der Präsentation erstmals überhaupt ein Welschhemd an und bisher mit Fasnacht recht wenig zu tun. „Ich konnte mir vieles, das an Fastnacht gemacht wird, bisher nicht erklären und habe es erst jetzt verstanden“, sagt Jülide Köycü. Jasmin Albert wiederum stammt aus einer recht närrisch gesinnten Familie und gumpte einst als Kinderhansele. Mit Maske war sie allerdings noch nie unterwegs.

Das Prüfungsthema suchten sich die Mädchen selbst aus. Ebenso, wie die anderen drei Gruppen der Neuntklässler, die so einen ersten Mosaikstein für die Abschlussprüfung gesetzt haben. „Die Evolution der Computerspiele“, „Zweiradtechnik“ sowie „von der Apfelblüte bis zum Apfelsaft“ waren Themen. Wesentliches Merkmal der Projektprüfung ist, dass die Schüler sich selbstständig einen Themenbereich erarbeiten, über Kontakte zu außerschulischen Partnern einen Praxisbezug herstellen und das in einer Woche erworbene Wissen darstellen.