Bonndorf Die Bauhofleiter Georg Schanz (Bonndorf), Tobias Hoffmann (Wutach) und Michael Lüber (Grafenhausen) sind entspannt, wenn sie auf die vergangenen Monate zurückblicken. Der Schnee hielt die Mitarbeiter nicht so auf Trab wie in früheren Jahren. Glatte Straßen sind eher das Thema. Mancherorts sinkt der Streusalzverbrauch, mancherorts steigt er an.
Durchschnittlich 500¦Tonnen Streusalz verbrauche der Bonndorfer Bauhof je Saison. „Bei Wetterlagen mit lang anhaltend vereisten Straßen können schon mal 100¦Tonnen oder mehr Streusalz in einer Woche auf die Straßen kommen“, schätzt Georg Schanz. Das Streusalzsilo fasst 180¦Tonnen. Bei durchschnittlich 100¦Euro je Tonne Salz bleibt auch einiges Geld auf den Straßen liegen. Diese Wintersaison ist einiges anders als sonst. „Wir mussten weniger Schnee räumen. Und wir haben weniger Streusalz verbraucht.“ Wie viel weniger? Georg Schanz kann es aus dem Stegreif heraus nicht sagen, aber: „Waren es in der Wintersaison 2023/24 etwa 320¦Tonnen, liegen wir momentan sicherlich unter diesem Wert.“ Eine Salzunterversorgung brauche Bonndorf nicht zu fürchten. „Wir haben einen Zuliefervertrag von bis zu 400¦Tonnen mit einer Liefergarantie von 48 Stunden.“
Die Bonndorfer Bauhofmitarbeiter betreuen im Winterdienst rund 170¦Kilometer an kommunalen Straßen und Verbindungswegen, Gehwegen und öffentlichen Plätzen. Die zwölfköpfige Mannschaft hat fünf Fahrzeuge zur Verfügung. Zwei Subunternehmer betreuen die Verkehrsadern von Glashütte, Holzschlag, Gündelwangen und im Tiefental sowie in den Ortsteilen Dillendorf, Wittlekofen und Wellendingen. Ein weiterer Unternehmer ist unterwegs an der Steinasäge, in Ebnet, in der Sommerau und Ebersbach. Ob und mit welchem Gerät ausgerückt wird, entscheidet der Streckenkontrolldienst: Also Bauhofleiter Georg Schanz oder Stellvertreter Berthold Dietsche, die auf Basis ihrer Kontrollfahrten und je nach Wettervorhersage entscheiden. Auf der Gemarkung herrschen nicht überall gleiche Verhältnisse: „Die Strecke Glashütte Richtung Bonndorf hält immer extreme Wetterlagen bereit.“
Auf die vom Bonndorfer Bauhof betreuten Straßen kommt Trockensalz. Schanz: „Das hat den Vorteil, dass keine zusätzliche Feuchtigkeit auf die Oberfläche kommt. Die Straßen trocknen dann zügiger ab.“ Allerdings wird auf stark befahrenen Strecken, auf denen auch höhere Geschwindigkeiten gefahren werden, etwa durch die Straßenmeisterei des Landkreises Waldshut Feuchtsalz ausgebracht.
Zehn bis 20 Tonnen Mehrverbrauch an Streusalz schätzt Grafenhausens Bauhofleiter Michael Lüber für diese Wintersaison. Der durchschnittliche Verbrauch liege bei 230¦Tonnen, abgesichert durch zwei Silos à 40¦Tonnen Lagerkapazität. Ein Einlagerungsvertrag garantiere eine Nachlieferung innerhalb von drei Tagen. Allerdings sei auch bei Nichtabruf eine Einlagerungsgebühr zu berappen. „Der kalte November und Dezember mit häufiger Nebellage machte die Straßen glatt.“ Grafenhausen setzt auf den zu betreuenden 83¦Straßenkilometern neben dem herkömmlichen Streu- auch Feuchtsalz – also Sole – ein. „Unsere siebenköpfige Mannschaft streut auf den beiden großen Fahrzeugen 70¦Prozent Salz und den Rest als Sole.“ Das bringeim Endeffekth eine Ersparnis von zehn bis zwölf Prozent Salz. Gemischt werde die Sole im Bauhof. „Unser Schmalspurfahrzeug streut lediglich Salz.“ Zudem sind drei Subunternehmer in den Ortsteilen unterwegs. Geräumt werden auch Winter- und Premiumwanderwege im Wald, natürlich ohne Salzeinsatz.
Auf rund 80 Tonnen Streusalz schätzt Wutachs Bauhofleiter Tobias Hoffmann den Verbrauch auf den etwa 26 Kilometern betreuten Straßen. Durchschnittlich werden 100 bis 150¦Tonnen je Saison durch das Schlepperfahrzeug ausgebracht. Als neuer Bauhofleiter müsse er da allerdings erst Erfahrungswerte sammeln. Mit zwei Mann ist die Bauhofmannschaft klein, deshalb werden Lembach und Münchingen durch einen Subunternehmer betreut.