Die Geschichte des Bonndorfer Schwarzwaldvereins als Halter von Rindern geht in die nächste Runde. In diesem Jahr nennt der Verein den Hinterwälder-Bullen Tassilo sein Eigen. Und Tassilo durfte sich jetzt der kleinen Herde auf der Weide von Dietmar Schwarz auf der Sommerseite in Blasiwald anschließen.

Der jährliche Almauftrieb ist immer ein besonderes Erlebnis – auch für die Wanderfreunde aus Bonndorf. Christian Morath von der Winterseite brachte schon tags zuvor drei Tiere auf die Weide. Jetzt kamen noch zwei Hinterwälder-Bullen – inklusive Tassilo vom Schwarzwaldverein Bonndorf – aus der Zucht von Alexander Laile hinzu. Insgesamt teilen sich also fünf Tiere das satte Grün in herrlicher Natur in Blasiwald.

Das könnte Sie auch interessieren

Der erste hieß Winni, dann kam Severin, Tassilo ist nun schon der dritte Hinterwälder Bulle des Bonndorfer Schwarzwaldvereins auf einer Weide in Blasiwald. Schon den vierten Hinterwälder haben Andreas Göhring und Günther Hirt auf der Weide. Allen zusammen ist sehr daran gelegen, den Blick auf die relativ kleine und leichte Rinderrasse zu lenken, die fast schon ausgestorben ist. Leichtfüßig sind sie auch in schwierigem, steilen Gelände unterwegs, und durch das geringere Gewicht gegenüber anderen Rinderrassen verursachen sie in heiklem Gelände weniger Flurschaden. Genügsam sind sie zudem und fressen selbst Sträucher und holzartige Teile von Pflanzen.

Beim Viehauftrieb auf dem Hof von Dietmar Schwarz in Blasiwald ist auch ein Hinterwälder des Schwarzwaldvereins Bonndorf dabei. Günther ...
Beim Viehauftrieb auf dem Hof von Dietmar Schwarz in Blasiwald ist auch ein Hinterwälder des Schwarzwaldvereins Bonndorf dabei. Günther Hirt, Dietmar Schwarz, Wolfgang und Andreas Laile, Andreas Göhring und Christian Morath nach getaner Arbeit (von links). | Bild: Wolfgang Scheu

Damit leisten sie auch eine Art Landschaftspflege. Nun verbringen sie also ihren Sommerurlaub an einem der schönsten Flecken im Schwarzwald mit täglichen Wanderungen im Tal und auf den Höhen, ein leckeres und vielseitiges Buffet inklusive, dass jeden Tag auf neue reich gedeckt ist. Seltene Kräuter und Gräser wachsen auf der Weide, das hat natürlich einen Einfluss auf die Fleischqualität. Eine kleine Gruppe Menschen verabschiedete die Bullen auf die Weide, unter ihnen auch Martin Schwenninger, Vorsitzender des Schwarzwaldvereins Bonndorf. Wie in den Jahren zuvor, werden einige Mitglieder des Schwarzwaldvereins die Bullen in diesem Sommer besuchen und bei dieser Gelegenheit auch die Sommerseite von Blasiwald erkunden.

Bunte Blumen für die Tiere

Die Blumengebinde an den Hüten von Andreas Göhring aus Wellendingen und dem Gündelwanger Günther Hirt stehen den beiden hervorragend. Doch sie tragen die hübschen Gebinde nicht lange. Denn traditionsgemäß werden sie den Hinterwäldern angelegt auf ihrem ersten Gang zur Weide. Und diese lassen es dorthin sichltich gemütlich angehen, ein paar Halme hier, ein paar Bissen dort, bevor die Neugierde siegt und sie sich den Artgenossen anschließen, die schon einige Zeit ihre Blicke nicht von den Neuankömmlingen lassen konnten.

Der gelernte Koch Günther Hirt darf die Küche auf dem Hof benutzen. Seine Nudelsuppe mit kräftiger Einlage, natürlich vom Hinterwälder, schmeckt dann auch ganz fabelhaft. Und das draußen vor dem Hof mit Blick ins Tal. Was kann es Schöneres geben?