Bonndorf 263 Stellungnahmen zu der geplanten Klärschlammtrocknungsanlage, in der auch Phosphor rückgewonnen werden soll, übergaben die BI-Vorstandsmitglieder Michael Wagenknecht, Simone Bernhart und Angelina Wild in der Postannahmestelle des Bonndorfer Rathauses. Die Stellungnahmen stammen laut Wagenknecht aus der Region, aber auch aus der Schweiz und Frankreich. „Und darin sind noch nicht die postalisch und per E-Mail zugestellten Stellungnahmen eingerechnet“, so der Sprecher der Bürgerinitiative zur Erhaltung und Schutz des Ehrenbachtals (BI) Bonndorf. Sein vorläufiges Resümee: „Es ist ein Signal an die Entscheidungsträger, die Kritik an dem Projekt überregional einzuordnen. Es betrifft nicht nur Bonndorf.“ Die BI lehne den geplanten Standort neben der Bonndorfer Kläranlage weiter ab.
Alexandra Isabo, stellvertretende Bauamtsleiterin, erläuterte den drei BI-Mitgliedern beim zufälligen Aufeinandertreffen im Rathaus, dass nach Ende der Offenlage des Bebauungsplanentwurfs die Stellungnahmen von einem Freiburger Fachmann gesichtet, abgewägt und thematisch gruppiert werden. Danach erhalten Stadtverwaltung und Gemeinderat die Zusammenstellung.
Die BI stehe weiter in Kontakt mit Umweltschutzverbänden aus ganz Deutschland, so Michael Wagenknecht. In der Region spreche man mit Ortschaftsräten, besuche auch Sitzungen, wenn dies gewünscht werde. Über 50¦Interessierte habe es bei der jüngsten Ortschaftsratssitzung Schwaningen gegeben, bei der die BI ihre Bedenken gegen die Projektumsetzung am geplanten Standort erläuterte.
In vielen Gesprächen habe er von den „Bedenken gegen den Anlagenbau erfahren“, umreißt Wagenknecht Erfahrungen der vergangenen Monate. Es sei um mögliche Belastungen des Anlagenumfelds durch Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen (PFAS) gegangen, „aber auch um Bedenken, ob das Projekt in der im Bebauungsplanentwurf vorgestellten Form auch tatsächlich umgesetzt wird“. „Viele treibt die Furcht um, dass es lediglich um eine grundsätzliche Baugenehmigung gehen könnte und später doch noch Änderungen beantragt werden“, so Michael Wagenknecht. Die Planungen wirkten sich bereits auf den Stühlinger Ortsteil Wangen – in Nachbarschaft zum geplanten Anlagenstandort – aus, betont Wagenknecht, der dort Ortsvorsteher ist: „Ein schon abgenommener Bauplatz ist wieder an uns zurückgegeben worden. Als Grund wurde der mögliche Bau der Komphos-Anlage angegeben.“