Bonndorf Es sieht noch etwas unaufgeräumt aus in den frisch renovierten Geschäftsräumen an der Martinstraße¦35, doch ahnt der Besucher schon, dass er hier bald eine helle und freundliche Verkaufsstelle vorfinden wird. Am Samstag, 17.¦Mai, feiert das Elektrohaus Wietschorke die Wiedereröffnung am angestammten Standort, nachdem dort saniert und umgestaltet wurde.

„Wir hätten schon etwas eher öffnen können“, sagt Christine Bockemühl, Tochter von Seniorchef Günther Wietschorke und im Familienunternehmen unter anderem zuständig fürs Projektmanagement. „Aber der Termin zum verkaufsoffenen Sonntag in Bonndorf hat sich natürlich angeboten.“ Schon vor einem Jahr hat das Team um Günther Wietschorke und Juniorchef Christoph Wietschorke mit dem Planen der Sanierung begonnen, Ende des vergangenen Jahres ging es auch für die Kunden sichtbar los: mit dem zwischenzeitlichen Umzug des Ladens nach schräg gegenüber in die Martinstraße¦26. „Weil das ganz in der Nähe war, konnten wir die Kunden sehr leicht umleiten“, berichtet Günther Wietschorke.

Die Räume im Haus Nummer¦35 bekamen nicht nur einen frischen Anstrich und einen neuen Bodenbelag. Auch die Heizungsanlage wurde erneuert, die alten Heizkörper verschwanden, bei Bedarf liefert jetzt eine Fußbodenheizung Wärme. Und die Schaufensterscheiben, technisch auf dem Stand zur Zeit der Unternehmensgründung anno 1934, wurden durch moderne Varianten mit Dreifachverglasung ersetzt. Während früher nur ein kleines Büro zur Verfügung stand, sind heute großzügige Flächen für die Arbeit am Schreibtisch und besonders für die Beratung der Kunden reserviert. „Einen bedeutenden Teil unseres Umsatzes machen die Installationsarbeiten aus“, so Christine Bockemühl. Der Verkauf von Elektrogeräten sei weiterhin ein wichtiges Standbein, betonen die Familienmitglieder. Verbannt sind jetzt TV-Apparate, bestellen könne man sie aber, versichert Christoph Wietschorke. Mit dem Laden zeige die Firma weiterhin nach außen Präsenz – und das befördere das Geschäft mit den Installationen. Das sei der Grund, warum die Familie einen bedeutenden Betrag in das Ladenlokal investiert. Zurückhaltend ist von einer sechsstelligen Summe die Rede.

Die geschlossenen Geschäfte sieht durchaus besorgt. Wie sich Einzelhandel in der Nachbarschaft gegenseitig stützt und nützt, bemerken die Elektriker etwa, seit 2024 nebenan Bäcker Jan Jost sein Café eröffnete. „Der sorgt auch bei uns für mehr Kunden“, sagen Günther und Christoph Wietschorke.

Und laut Christine Bockemühl schätzten die Kunden, dass sie beim Kauf der weißen Ware – Waschmaschinen, Trockner etc. – Beratung finden, sowie eine Firma, die Geräte auch aufstellt. „Viele, die früher online eingekauft haben, kommen zurück“, sagt Bockemühl. Aber dass auch bei ihnen Kunden aufkreuzen, die sich beraten lassen und dann doch im Internet bestellen – das lasse sich nicht verhindern.