Bonndorf Familienpatenschaften können Eltern kleine Auszeiten verschaffen. Die ehrenamtlichen Helfer entlasten die Familien im Alltag. Doch wie wird man Familienpate? Nina Anderhuber vom Diakonisches Werk Hochrhein ist Ehrenamtskoordinatorin im Bereich Familienpaten. Sie lädt zu einer Info-Veranstaltung auf den heutigen Samstag, 14.¦März, 17¦Uhr, ins Familienzentrum Bonndorf ein.

„Familienpatinnen und -paten sind ehrenamtliche Vertrauenspersonen, die Eltern und Kindern in belastenden Lebensphasen zur Seite stehen und dort helfen, wo es Hilfe braucht. So sollen die Kompetenzen der Familie gestärkt werden, um zukünftige Belastungssituationen wieder selbstsicher meistern zu können“, unterstreicht die Heilpädagogin. Die Familienpaten besuchen die Familie ein- bis zweimal pro Woche in einem Zeitraum von etwa einem Jahr.

Zur Vorbedingung für eine Familienpatenschaft gehört ein „Erweitertes Führungszeugnis“ sowie eine Selbstverpflichtungserklärung für Ehrenamtliche hinsichtlich der Wahrung des Datenschutzes. Es gibt keine Altersbegrenzung. „Die typischen Paten sind Rentner oder Leute, die neben der Berufsausübung noch Zeit für ein Ehrenamt haben“, sagt Nina Anderhuber. Die Qualifizierung der Ehrenamtlichen erfolgt über eine Seminarreihe und beinhaltet einen „Erste-Hilfe-Kurs am Kind“. Pro Stunde erhält ein Pate 12¦Euro. Familienpaten werden durch eine Fortbildung gefördert und können ihre Lebensschätze weitergeben. Die Grundüberlegung besteht darin, den Familien ein präventives und schnelles Unterstützungsangebot ohne bürokratische Stolpersteine anzubieten. Es ist darauf ausgelegt, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten und die Ressourcen der Familien zu stärken. Im Vordergrund soll eine Partnerschaft zwischen den Familienpaten und der Familie entstehen.

Nina Anderhuber listet auf, für wen Paten da sein können: für sehr junge Eltern, für Alleinerziehende, Eltern in Trennungs-, Trauer- und Scheidungssituation. Oder auch für Familien, die isoliert leben, Familien mit Mehrfachbelastungen wie beispielsweise Krankheit, Behinderung, Arbeitslosigkeit und Verschuldung. Bei der Geburt eines Familienmitgliedes oder beim Vorhandensein von vielen Kindern sowie für Familien mit Migrationshintergrund, die ungenügend integriert sind, könne eine Patenschaft auch Sinn machen.

Paten sollen durch Zuhören und Dasein eine emotionale Entlastung anbieten. Zudem sollen sie zur besseren Strukturierung im Alltag beitragen, konkrete Aufgaben in Absprache mit der Familie übernehmen, Stärken der Familie aufzeigen und ausbauen, Zugang zu Spielgruppen bieten, Müttercafés oder ähnliche Angebote schaffen.

Vorstellung des Konzepts „Familienpaten“ ist am Samstag, 14.¦März, um 17¦Uhr im Familienzentrum Bonndorf, Waldstraße 25¦a