Erhard Morath

Traditionell hielten die Pflumeschlucker am 6. Januar ihre Jahreshauptversammlung im Gasthaus „Kranz“ ab. Sie war mit über 80 aktiven Mitgliedern gut besucht und beinhaltete eine Fülle von Informationen: Das Narrentreffen in Offenburg und Lenzkirch sowie weitere Termine für ein närrisch gesinntes Fußvolk in Bonndorf und den Ortsteilen.

Einzug mit dem Narrenmarsch

Mit dem Narrenmarsch zog der Hohe Rat in den voll besetzten Saal im Kranz ein. Narrenvater Clemens Podeswa hieß seine Pflumeschlucker mit einem lange Zeit nicht mehr vernommenen „Narri-Narro“ auf ein gutes neues Jahr willkommen. Säckelmeister Markus Pfendler listete detailliert die Ein- und Auszahlungen des Vereines auf.

Die 515 Mitglieder sorgten mit ihren Jahresbeiträgen für den dicksten Einnahmeposten. Doch trotz weiterer guter Einnahmen aus Eintritten, der Narrenzeitung, dem Schlossfest oder der TuS-Theaterbewirtung musste er am Ende ein kleines Jahresminus verkünden. Tanja Rendler und Kurt Waldvogel bestätigten eine einwandfreie Kassenführung, Entlastung wurde erteilt.

Sternsinger zu Gast

Erstmals nach vielen Jahren der Abstinenz besuchten die Sternsinger die Hauptversammlung und überbrachten mit den allseits bekannten Liedern ihre Segenswünsche. Und während die Spendenbüchse zugunsten behinderter Kinder in Peru reihum gereicht wurde, füllte sich der Raum mit dem vertrauten Duft aus dem Weihrauchfass. Am Ende der Einlage ernteten die fünf Sternsinger viel Beifall.

Die Tagesordnung wurde mit den Berichten des Zunftschreibers Norbert Rheiner und des Narrenvaters Clemens Podeswa sowie einer Bilderpräsentation fortgesetzt. Akkurat vor 40 Jahren, am 6. Januar 1979, wurde aus der „Zunft“ der Bonndorfer Pflumeschlucker eine rechtsfähige Körperschaft als eingetragener Verein.

Rückblick auf Geleistetes

Die Fasnet 2018 mit den Narrentreffen in Kiebingen und Grafenhausen bildete zwar den Kern der Aufzeichnungen. Hinzu gesellten sich jedoch ganzjährig weitere Aktivitäten wie Schlossfest mit Kabarett, der „11. 11.“ in der Stadthalle, Narrenschopffest in Bad Dürrheim, Versammlungen der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte und Landschaft Baar, Wellenmachen fürs Fasnachtsfeuer, Schnapsbrennen bei Regina Folkerts mit eigens dafür gesammelten Pflaumen. Beim aus eigener Tasche finanzierten Ausflug des Narrenrates nach Nürnberg ließen sich die Zunfträte im Familienbetrieb der Glockengießerei Bauer in die Kunst des Glockengießens einführen.

Insgesamt kommen pro Jahr etwa 80 Arbeits- und Tagungstermine zusammen, die nur auf verschiedenen Schultern verteilt bewältigt werden können, erklärte Clemens Podeswa. Er appellierte, die Termine in der Vorfasnachtszeit (Schnitzer und Kolping) wahrzunehmen. Er dankte für die Unterstützung durch die Feuerwehr, den Bauhof und freute sich über das Mitwirken der Stadtmusik, der Guggenmusik sowie der Tannegger Bürghüäter.

Unangenehme, nennenswerte Vorfälle habe es an Fastnacht nicht gegeben. Leider gehe aber die Fastnachtseuphorie etwas zurück. Die Folge: weniger Zuschauer und Gruppen, ein Trend, der auch in anderen Narrengegenden zu beobachten sei. Wenig Freude bereite ihm und seinen Mitstreitern auch die zunehmende Bürokratie. An die Hästräger gerichtet, mahnte er, die für alle Narren offen stehende Hanseleversammlung zu besuchen, ansonsten werde man die Veranstaltung streichen.

Die Präsentation von 250 Bildern auf Großleinwand, aufbereitet von Norbert Rheiner über die Höhepunkte des vergangenen Vereinsjahres kam glänzend an und ließ viele Erinnerungen wach werden. Über den weiteren Verlauf der Versammlung werden wir noch berichten. Norbert Rheiner nimmt sich als Zunftschreiber auch der Pflege der Internetseite an (www.Pflumeschlucker-Bonndorf.de).