Bonndorf – Mitglieder des Kleintierzuchtvereins C512 Bonndorf retten massenweise Hühnern das Leben. Mittlerweile kommen bis zu 170 Halter zu den Impfterminen gegen eine ansteckende Viruserkrankung. Zuchtwart Anton Metzler zieht nach beinahe drei Jahren eine positive Bilanz. „Im Mai 2022 haben wir erstmals die Impfaktion gegen das Newcastle-Virus für unsere Region ins Leben gerufen“, erinnert sich der Grafenhausener. „Wir dachten damals zunächst nur daran, vereinsintern Tiere zu impfen. Doch dann fragten wir uns: Warum dies nicht auch allgemein für Hühnerhalter anbieten?“
Bis zu 170 Halter im Quartal
55 Teilnehmer verzeichnete Metzler beim ersten Termin, „mittlerweile nehmen bis zu 170 Halter im Quartal die Chance wahr, sich mit Impfstoff versorgen zu lassen“. Eine stattliche Anzahl, findet der Zuchtwart. Abgegeben wird an Halter mit zwei bis 350 Hühnern. 5000 bis 6000 Tiere je Quartal werden so gegen das Virus geimpft. Der Verein hat die Abgabezeit bereits verlängert. „Zu uns kommen Halter aus einem Radius von bis zu 50 Kilometern – von Jestetten bis St. Märgen, von Laufenburg bis Friedenweiler“, erklärt Metzler. „Unsere Aktion bringt den Haltern Vorteile. Viele Tierärzte geben den Impfstoff gar nicht ab, und wenn, dann in Mengen von mindestens 1000 Impfdosen.“ Menschen, die Hühner als Hobby oder zum Eierlegen für den Privatbedarf halten, haben selten so viel Federvieh.
Die Termine zur Impfung oder Auffrischung sind mittlerweile bis ins Detail organisiert. Anton Metzler führt genaue Listen mit sämtlichen Halternamen, für deren Hühner er den Impfstoff abgibt. Dies diene, so der Zuchtwart, zum einen dem Nachweis beim Veterinäramt. Zum anderen lasse sich dadurch genauer die Impfstoffmenge abschätzen, die er bei einem Tierarzt abhole. „Beim Termin selbst geht es dann zu wie bei einem Drive-in. Die Halter müssen sich anmelden und die zu impfende Hühnerzahl angeben. Beim Termin selbst können sie mit dem Auto vorfahren und der Impfstoff wird übergeben.“ Mittlerweile holen auch Fahrer den Impfstoff für mehrere Halter ab.
„Die Impfung gegen das Newcastle-Virus ist bundesweit die einzige Pflichtimpfung für Hühner“, erinnert Metzler. Geimpft werden muss viermal im Jahr. Leider gebe es immer wieder Halter, die nicht ihrer gesetzlichen Pflicht nachkommen. Dies könne schlimme Folgen für ganze Hühnerbestände haben, denn das Virus sei sehr ansteckend und trete unversehens auf. Jedes geimpfte Tier helfe, die Krankheit in Schach zu halten, erklärt Anton Metzler. Hühnerhaltern, die sich einer Impfung ihrer Bestände widersetzen, „drohen Zwangsimpfungen der Hühner, ein Tierhaltungsverbot oder finanzielle Strafen bis hin zur Begleichung entstandener wirtschaftlicher Schäden Dritter“. Der Aufwand, die Hühner zu impfen, sei vergleichsweise gering. Den Impfstoff gebe es in kleinen Kunststoffdosen, die im Wasserbad geöffnet werden müssen. Die Körner lösten sich schnell auf, und die Hühner müssten das Gemisch innerhalb von zwei Stunden trinken. Mitzubringen ist zum Impftermin ein Behältnis für einen halben Liter Flüssigkeit.
Nächster Impftermin: Sonntag, 12. Januar, 7.30 bis 9¦Uhr, Rippoldsried 12, Grafenhausen. Anmeldung bis Mittwoch, 8. Januar, per E-Mail an huehner-impfen@t-online.de. Mehr Infos: Telefon 07748 919673.