Bonndorf Mit einem Passionskonzert haben die Katholiken am Sonntag die Feierlichkeiten zum 175-jährigen Bestehen ihrer Pfarrkirche St. Peter und Paul eröffnet. Hauptakteurin war Burga Schall, die ihre brillante Gesangskunst in Soli präsentierte. Ihre Altstimme hallte bei Liedern wie „Du für mich“, „Kreuz, auf das ich schaue“ oder auch „Jesu meine Zuversicht“ anrührend durch das Kirchenschiff. Mario Isele hatte im Eröffnungsspiel an der Orgel mit „Lacrimosa“ aus Mozarts Requiem die knapp 100¦Besucherinnen und Besucher gefühlvoll in die Thematik des Konzerts eingeführt. Der Chor übernahm die Atmosphäre mit dem in Israel entstandenen Lied „Haschinvenu“. Die Männerstimmen erinnerten an gregorianischen Gesang, ehe das Miteinander aller 20 Sängerinnen und Sänger in eine wunderschöne Klangfülle mündete.
Im Beitrag „Aus der Tiefe“ wechselten, begleitet von der Orgel, Chor und Solistin sich ab. Das vielfältige Programm beinhaltete auch Werke von Johann Sebastian Bach, etwa „Herzliebster Jesu“. Das bekannte „O Haupt voll Blut und Wunden“ geriet im Orgelspiel von Mario Isele zu einem weiteren Höhepunkt. Ein Werk, das mit seinen Wechseln von stiller Bedächtigkeit und wuchtigen Klängen beinahe zwingend zur Passionsgeschichte gehört, veranschaulicht es doch die Ungeheuerlichkeit von Jesu Kreuzigung. Bei „Dona nobis pacem“ wurden die Besucher zum Mitsingen eingeladen. Unterstützt von Kleingruppen des Chores zeitigte dieser Kirchenklassiker im Kanon ein weiteres eindrucksvolles Klangerlebnis.
Meinrad Götz ergänzte Gesang und Orgelspiel mit Texten, in denen die mehr als 2000 Jahre zurückliegenden Ereignisse auch aktuellen Bezug nahmen. Denn die Geschichte wiederholt sich, Millionen Kreuze in unzähligen Kriegen zeugen davon. Hass und Gewalt nehmen kein Ende, ebenso wenig Schmerz, Leid und Elend. „Wir tragen Schuld an einigen dieser Kreuze“, mahnte der Sprecher und erinnerte an Billiglohnproblematik, Opfer von Gewalt, Kinder, die ohne Liebe und Heimat aufwachsen müssen und traumatisierte Seelen. Mit dem Wunsch „Gehet hin in Gottes Frieden“ entließen Chor, Dirigentin und Organist das Publikum in die Karwoche. Eintritt wurde für das Konzert nicht erhoben, stattdessen wurden Spenden für die Restaurierung der Gemälde der Kirchenpatrone Petrus und Paulus gesammelt.