Bonndorf Eine Luxussanierung wird es nicht, Daniel Wiest orientiert sich bei der Schlosssanierung in Bonndorf am Notwendigen und den Vorgaben des Denkmalamts. Die bisherigen erbrachten Handwerkerleistungen liegen bei knapp 1,8 Millionen Euro, „wir befinden uns 96.000 Euro unter der bisherigen Kostenberechnung von 1,895 Millionen Euro“, referierte der Bauingenieur dem Gemeinderat in jüngster Sitzung. In einem nächsten Schritt stehen Dachdeckerarbeiten an den beiden Zwiebeltürmen (rund 51.000 Euro) an.

Bereits 2019 habe man dies als Einzelmaßnahme angehen wollen, so Daniel Wiest, damals aber erkannt, dass die Schiefereindeckung unter den Händen zerbröselt, als kaputte Teile ausgetauscht werden sollten. Deshalb habe man sich entschieden, mit einer Neueindeckung bis zur Gesamtsanierung des Schlosses zu warten. Ursprünglich habe es keine Fensterbänke aus Blech an dem historischen Gebäude gegeben, erläuterte Daniel Wiest. Die Fassadenfarbe unterhalb der originalen Steinfensterbänke sei durch herabfließendes Regenwasser in den vergangenen Jahrzehnten nach einer Sanierung stark in Mitleidenschaft gezogen worden, an anderer Stelle mit einer Blechverwahrung allerdings kaum. Es habe einiger Überzeugungsarbeit bedurft, das Denkmalamt zu einer Zustimmung zu bewegen, die 156 Schlossfenster entsprechend auszustatten. „Mir war sogar auferlegt worden, nach Beispielen einer solchen Blechverwahrung in der Gebäudegeschichte zu forschen. Der Schlossbau wurde übrigens Ende des 16. Jahrhunderts errichtet“, schmunzelte Daniel Wiest. Das Gremium stimmte den Dachdeckerarbeiten und den Arbeiten an den Fensterbänken zu.

Mehrkosten machte Daniel Wiest aus bei der Außenbeleuchtung der Schlossanlage (25.000 Euro), beim Kauf eines Monitors und bei der Erneuerung einer Innenbeschilderung im Gebäude (2000 Euro), für Malerarbeiten im Treppenhaus (10.000 Euro), für eine Abschlusstür an der Außentreppe am Lift (4000 Euro), für den Umbau einer Küchenzeile im Obergeschoss (8000 Euro), den Fensterbänken aus Blech an der Fassade (25.000 Euro) sowie der Erweiterung der Brandmeldeanlage im Ober- und Erdgeschoss (20.000 Euro) – in der Summe 94.000 Euro. Man werde wohl mit der Kostenschätzung zur Schlosssanierung hinkommen, prophezeite Daniel Wiest. Als sinnvolle Ergänzung erachtet der Bauingenieur Maßnahmen, die letztlich Mehrkosten bedeuteten. Explizit hob er den Einbau einer Küchenzeile für Festaktivitäten hervor. Auch ergäben Malerarbeiten und Brandschutz Sinn. Stadtrat Ingo Bauer (CDU) wollte wissen, ob sich die veranschlagten Mehrkosten anteilig auf Stadt und Landkreis verteilen. „Der Landkreis und Bonndorf tragen jeweils die Hälfte davon“, so Daniel Wiest. Und Tilman Frank (SPD) fragte nach, ob die Wohnung im Erdgeschoss erneut vermietet wird. Dies sei möglich, sagte Bürgermeister Marlon Jost. Verbunden seien damit Hausmeisterdienste.